VIK-Strompreisindex weiter auf Steigflug: Rund 1,5 Milliarden Euro Strom-Zusatzkosten für 2004 zu erwarten
(Essen) - Der VIK-Strompreisindex für Mittelspannungskunden in der Industrie dokumentiert auch im September 2003 die weiter besorgniserregende Preistendenz auf dem Strommarkt. Wie der VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft mitteilt, ist erneut ein Anstieg um gut 3 Prozent-Punkte auf einen Wert von 115,72 zu verzeichnen. Dieser Anstieg sei allein auf die weiter gestiegenen Großhandelspreise am Terminmarkt für Strom zurückzuführen. Die Netzentgelte blieben im vergangenen Monat auf einem stabilen Niveau. Für die Industrie bedeuteten die seit Monaten permanenten Preissteigerungen auf dem Strommarkt bis zu 1,5 Milliarden Euro Mehrkosten für ihren Stromverbrauch im Jahr 2004.
Die Rekordhitze während der vergangenen Wochen hatte einen starken, Preis steigernden Einfluss auf den Strommarkt. Mit Normalisierung der Wetterlage seien die Preise am Spotmarkt, an dem kurzfristige Stromlieferungen für den Folgetag gehandelt werden, nun folgerichtig wieder zurückgegangen (Phelix Base: minus 12,8 Prozent im Monatsdurchschnitt gegenüber Juli 2003). Der Terminmarkt allerdings, der langfristig die Energiekosten der Verbraucher und damit die Wirtschaftlichkeit für viele Energie intensiven Industrien bestimme, habe diese Senkung nicht mitgemacht, sondern setze seinen ständigen Aufwärtstrend weiter fort (Preis für eine Grundlastlieferung im Jahr 2004: plus 2,6 Prozent gegenüber Juli 2003).
VIK hatte im Juli mit einer Anfrage bei der Börsenaufsicht, dem Börsenrat der Strombörse EEX sowie dem Bundeskartellamt seine Besorgnis über diese Entwicklung ausgedrückt und eine Diskussion über die Hintergründe der drastischen Preissteigerungen angestoßen. Diese würden bereits beim jetzigen Preisniveau für die deutsche Industrie zu Mehrkosten von gut 1,5 Milliarden. Euro im Jahr 2004 gegenüber 2003 führen, da die Börsenpreise immer mehr auch der Maßstab für alle Angebote über Vollversorgungsverträge seien. Das bringe eine weitere ernste Verschlechterung der Standortbedingungen für Energie intensive Industrien in Deutschland.
Quelle und Kontaktadresse:
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.
Richard-Wagner-Str. 41, 45128 Essen
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