VIK-Strompreisindex im Juni 2004 erneut gestiegen / EEX-Preise am Terminmarkt wieder im Aufwärtstrend
(Essen) Der VIK-Strompreisindex für Mittelspannungskunden in der Industrie ist im Juni 2004 gegenüber dem Vormonat um 2,77 Prozent (3,28 Punkte) gestiegen. Allein in den letzten zwei Monaten sei dies bereits eine Steigerung des Strompreisindikators um insgesamt 4,69 Prozent, so der VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft. Dieser bedenkliche und rasante Strompreisanstieg am Terminmarkt der Leipziger Strombörse EEX führe die Preise wieder direkt an den Höchststand zum Jahreswechsel heran. Stehen wir vor einem neuen, noch höheren Preisgipfel als im letzten Jahr, fragt der VIK besorgt.
Im Vergleich zum Vormonat seien die Preise für die folgenden vier Quartale durchschnittlich um 1,12 Euro/MWh für Baseload und 2,71 Euro/MWh für Peakload gestiegen. In den letzten zwölf Monaten bedeute dies eine Steigerung um 13 Prozent. Die ebenfalls im VIK-Strompreisindex berücksichtigten Mittelspannungs-Netznutzungsentgelte seien dagegen auch im Mai unverändert geblieben.
Die bevorstehende Kontrolle der Stromnetze durch die Bundesregulierungsbehörde (REGTP) könne zwar zu niedrigeren Netznutzungsentgelten führen. Diese potentielle Senkung würde aber bei der heutigen Entwicklung der Preise auf den Stromgroßhandelsmärkten schnell aufgezehrt. Unterm Strich hätten die stromkostensensiblen Unternehmen in Deutschland über die steigenden politischen Sonderlasten auf den Strompreisen hinaus seit Monaten mit zunehmendem Preisauftrieb durch die Versorgungsunternehmen zu kämpfen. Aus Sicht des VIK sei es dem engen Oligopol der vier großen Stromversorger gelungen, das Ziel der Strommarktliberalisierung sinkende Strompreise für alle Kunden auszuhebeln.
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VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.
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