Pressemitteilung |

VIK-Preisvergleich Stromnetze 2001: Preise weiterhin hoch

(Essen) – Die Preise für die Nutzung der Stromnetze verharren weiterhin auf hohem Niveau. Dies zeigt der aktuelle VIK-Preisvergleich Stromnetze, welcher rund 70% der gesamten Stromübertragung und -verteilung in den Nieder-, Mittel- und Hochspannungsnetzen erfasst.

Für die auf Basis der Verbändevereinbarung Strom II betrachteten typischen Abnahmefälle zeigen sich nur aufgrund des erweiterten Untersuchungsrahmens Änderungen bei dem ermittelten Durchschnittspreis für die Netznutzung. Die aktuelle VIK-Erhebung ergibt dabei für die Entnahme im Mittelspannungsnetz einen durchschnittlichen Preis von 4,84 Pf/kWh. Für die Entnahme aus dem Hochspannungsnetz ermittelt VIK einen durchschnittlichen Preis von 2,46 Pf/kWh und für Niederspannungsnetzkunden 8,47 Pf/kWh.

Im Vergleich der Netznutzungsentgelte bei Mittelspannungsentnahme ist die RWE Net AG, Dortmund, mit durchschnittlich 3,28 Pf/kWh nach wie vor Preisführer, gefolgt von der KAWAG, Ludwigsburg, und der EnBW, Karlsruhe. Im Netzgebiet der E.ON-Süd blieben die Preise mit jetzt 4,00 Pf/kWh nahezu konstant. Die e.dis Energie Nord, welche schon nach dem VIK-Preisvergleich vom September 2000 die höchsten Mittelspannungspreise verlangte, behält diese Position weiterhin bei. Der Preis ist im Mittel lediglich um 0,18 Pf/kWh auf jetzt durchschnittlich 7,28 Pf/kWh gesenkt worden. Damit beträgt die Differenz zwischen dem günstigsten und dem teuersten Mittelspannungs-Netzbetreiber 122 %.

Niederspannungsabnehmer zahlen mit durchschnittlich 5,42 Pf/kWh bei der EnBW die günstigsten Netzentgelte, gefolgt von der KAWAG und der Mainova, Frankfurt, beide durchschnittlich 5,60 Pf/kWh. Teuerster Netzbetreiber ist im Bereich Niederspannung ebenfalls e.dis Nord mit 12,56 Pf/kWh. Auch in den Netzgebieten der WEMAG, Schwerin, sowie der EnergieDienste KWL und KWR, beide Laufenburg, müssen die Niederspannungskunden bei der Netznutzung tief in die Tasche greifen. Mit 11 bis 12 Pf/kWh liegen die Entgelte weit über denen anderer Netzbetreiber. Im Niederspannungsbereich wächst damit der Abstand zwischen günstigstem und teuerstem Netzbetreiber auf 132 %.

Bei der Entnahme aus dem Hochspannungsnetz sind die EnergieDienste KWR und KWL mit 1,69 bzw. 1,82 Pf/kWh am preisgünstigsten. Das AÜW, Kempten, verlangt für die gleichen Entnahmen aus dem Hochspannungsnetz 3,99 Pf/kWh oder 136 % mehr.
Die vorliegende VIK-Analyse macht deutlich, wie erheblich derzeit die Preisunterschiede für gleiche Netzdienstleistungen sind. Nach Einschätzung des VIK hätten bereits die Effizienzverbesserungen der letzten Zeit zu ersten spürbaren Preissenkungen führen müssen. Auf Dauer werden sich die Netzbetreiber jedoch dem Wettbewerbsdruck zur spürbaren Senkung der Netzpreise nicht entziehen können. Von dem im Februar d.J. eingeleiteten Kartellverfahren aufgrund des Verdachts missbräuchlich überhöhter Netznutzungsentgelte und der Behinderung anderer Stromanbieter erwartet VIK dabei wichtige Signale zur Stärkung des Wettbewerbs.

Quelle und Kontaktadresse:
VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. Richard-Wagner-Str. 41 45128 Essen Telefon: 0201/810840 Telefax: 0201/8108430

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