VIER PFOTEN warnt: Zahl der Welpenanzeigen auf Online-Portalen steigt weiter / Mehrere Beschlagnahmungen illegaler Welpentransporte in wenigen Tagen
(Hamburg) - VIER PFOTEN fordert die Bundesregierung auf, den Online-Handel mit Tieren endlich sicherer zu machen. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass der illegale Welpenhandel nach den Grenzöffnungen wächst. In der vergangenen Woche haben Behörden in Baden-Württemberg, Sachsen und Schleswig-Holstein illegal importierte Welpen aus Osteuropa beschlagnahmt. Das Anbieten der Hunde erfolgt größtenteils über Kleinanzeigen-Portale im Internet. Analysen der globalen Tierschutzstiftung VIER PFOTEN belegen, dass der Handel mit Hunden auf Online-Plattformen wie Quoka und ebay-Kleinanzeigen kontinuierlich zunimmt. Allein für Französische Bulldoggen beobachtete VIER PFOTEN einen Zuwachs von 91,1 Prozent innerhalb von sieben Wochen. Die Tierschutzstiftung fordert Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner erneut auf, Maßnahmen gegen den illegalen Welpenhandel einzuführen. Nur mit einer Verifizierungspflicht für Tierverkäufer und einer Registrierungspflicht für alle angebotenen Hunde können kriminelle Händler vom Markt ausgeschlossen werden.
"Unsere Analysen bestätigen sehr deutlich die hohe Bedeutung von Online-Plattformen im illegalen Welpenhandel. Zwischen Ende Juni und Mitte August stieg allein die Anzahl der Welpenanzeigen auf eBay Kleinanzeigen und Quoka um insgesamt 48,86 Prozent. Es wird höchste Zeit, dass die Bundesregierung konkrete Schritte zum Schutz der Tiere unternimmt! Das anonyme Anbieten von Tieren im Internet muss verboten werden. Mit einer Registrierungspflicht der Hunde könnte außerdem das Tier und damit die Drahtzieher zurückverfolgt werden. Das grausame Geschäft mit Hundebabys muss aufhören!", sagt Daniela Schneider, Kampagnenverantwortliche für Heimtiere bei VIER PFOTEN.
Dass der Handel mit hilflosen Welpen zunimmt, zeigen auch die Beschlagnahmungen meist viel zu junger Tiere der vergangenen Tage: In Aalen wurden acht Welpen verschiedener Rassen entdeckt, in Marienberg fünf und in Langenenslingen wurden 67 Hunde bei einer dubiosen Züchterin beschlagnahmt. In Glinde bei Hamburg konnte eine Händlerin auf frischer Tat ertappt werden, die über ebay-Kleinanzeigen einen Welpen angeboten hatte.
"Der Zusammenhang zwischen Online-Anzeigen und dem illegalen Welpenhandel ist offensichtlich. Nach den coronabedingten Grenzschließungen brach der Online-Welpenhandel ein, nun blüht das Geschäft seit Juni wieder deutlich auf. Vor allem beliebte Trendrassen wie Französische Bulldoggen werden vermehrt inseriert. Die Zahl der Kleinanzeigen stieg hier um 91,1 Prozent. Die Bundesregierung darf vor diesen Tatsachen nicht länger die Augen verschließen und muss gesetzliche Hürden schaffen, um das grausame Geschäft aufzuhalten", so Schneider.
Quelle und Kontaktadresse:
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
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