VIER PFOTEN warnt vor Tourismusattraktionen mit Tieren
(Hamburg) - Sommer, Sonne, Ferien - und endlich sind auch Auslandsreisen wieder möglich. Zur Unterhaltung von Tourist:innen werden vielerorts auf der Straße Selfies, Spaziergänge oder Ausritte mit Tieren angeboten. Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN warnt vor solchen Erlebnisangeboten.
"Hier ein schnelles Foto mit einem Papagei oder mal eben das Äffchen auf der Schulter gestreichelt: Was nach einem harmlosen Spaß aussieht, ist für viele Tiere purer Stress und im schlimmsten Fall grobe Tierquälerei", sagt Denise Schmidt, Kampagnenleiterin bei VIER PFOTEN. "Attraktionen mit Tieren sind stets kritisch zu betrachten. Touristen und Touristinnen sollten sich nicht von Angeboten wie etwa Schwimmen mit Delfinen, Streicheln oder Füttern von Wildtieren verlocken lassen. VIER PFOTEN appelliert an alle Reisenden, Unternehmungen zu meiden, bei denen Tiere für den Tourismus leiden müssen."
In Südosteuropa etwa gibt es noch immer sogenannte Restaurantbären, mit denen sich Gäste fotografieren lassen können. In Thailand kann man ausgewachsene Tiger streicheln und Fotos mit den Tieren machen, aber auch in Europa gibt es unseriöse Privatzoos in denen man kleine Löwen für ein paar Euro streicheln darf. Dass es den Tieren nicht gut geht, ist für viele Laien häufig nicht offensichtlich. Doch Denise Schmidt warnt: "Nur weil ein Tier keine Schmerzenslaute von sich gibt, heißt es nicht, dass es ihm gut geht. Kontakt und Interaktion mit Menschen sind für jedes Wildtier widernatürlich. Deshalb sollte man von jeder Attraktion Abstand nehmen, bei dem damit geworben wird, ein Wildtier zu füttern, zu berühren, auf ihm zu reiten oder ein Foto mit ihm zu machen."
Jegliche Veranstaltungen, bei denen Tiere verletzt oder getötet werden - wie etwa Stierkämpfe - sollten grundsätzlich tabu sein. "Leider wird Tierleid häufig mit dem Argument: ,Das ist Tradition', gerechtfertigt. Doch keine noch so tief verwurzelte Tradition legitimiert Tierleid", so Schmidt.
Ausflüge in die freie Natur sowie seriöse Auffangstationen sind zu empfehlen
Viele Tierfreund:innen und insbesondere Familien mit Kindern suchen im Urlaub Kontakt zu Tieren. Bei einem Besuch in einem Wildpark oder Zoo sollte jedoch das Wohlergehen der Tiere sichergestellt sein. VIER PFOTEN rät dazu, Wildtiere möglichst in deren natürlichem Habitat mit viel Abstand zu beobachten. "Nationalparks und Schutzzentren für gefährdete Arten oder Tiere aus schlechter Haltung bieten die Gelegenheit für tierische Begegnungen. Bei dem Besuch einer Auffangstation sollten Besucher und Besucherinnen darauf achten, dass Tierschutz und Nachhaltigkeit oberste Priorität haben. Auch in manchen Wildparks gibt es Vorführungen mit wilden Tieren. Steht eine solche Tiershow im Programmangebot des Parks oder werden sogar Interaktionen mit Tieren angeboten, sollte man die Einrichtung nicht besuchen und kein Ticket kaufen", warnt Denise Schmidt.
Kutschfahrt? Nein danke!
Auch auf Unternehmungen mit domestizierten Tieren wie Kutschfahrten, Esel-,Pony- oder Kamelreiten sollte man verzichten. Die Tiere sind mancherorts über zehn Stunden im Einsatz, Pausen zum Tränken und Futteraufnahme werden oftmals nicht eingehalten.
VIER PFOTEN-Tipps für einen Urlaub ohne Tierleid:
- Meiden Sie Selfies mit Tieren
- Besuchen Sie keine Orte, an denen Wildtiere von Besucher:innen gefüttert werden können, oder Tricks vorführen müssen
- Kaufen Sie keine Andenken, die aus Tieren oder Tierteilen gemacht sind
- Buchen Sie keine direkten Interaktionen mit Tieren, wie etwa Tigerbabies streicheln
Quelle und Kontaktadresse:
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
Denise Schmidt, Pressestelle
Schomburgstr. 120, 22767 Hamburg
Telefon: (040) 399249-0, Fax: (040) 399249-99