Vier Informatiktalente als GI-Junior-Fellows ausgezeichnet
(Bonn/Berlin) - Mit der Auszeichnung als GI-Junior-Fellow würdigt die Gesellschaft für Informatik Menschen, die bereits in jungen Jahren einen prägenden Einfluss auf die Disziplin der Informatik nehmen: ob durch herausragende Forschungsleistungen, kreative Projekte oder ehrenamtliches Engagement.
Als Junior-Fellows erhalten in diesem Jahr Jun.-Prof. Dr. Hanna Drimalla (Universität Bielefeld), Larissa Gebken (Universität Hamburg), Stefan Hildebrand (Technische Universität Berlin) und Prof. Dr. Thorsten Papenbrock (Universität Marburg) fachliche, ideelle und finanzielle Unterstützung der GI, um eigenverantwortlich Ideen zur Gestaltung der Informatik in Gesellschaft und Wissenschaft umzusetzen.
Christine Regitz, Präsidentin der Gesellschaft für Informatik: "Wir als GI sind überzeugt davon, dass besonderes Engagement gefördert und gewürdigt gehört. Aus diesem Grund vergibt die GI das Junior-Fellowship auch dieses Jahr an vier begabte Persönlichkeiten, die in jungen Jahren bereits herausragende Arbeit in den Bereichen künstliche Intelligenz, Green-IT, Big Data und Computational Thinking für die Informatik geleistet haben. Wir sind gespannt auf die vielen Impulse, die sie innerhalb und außerhalb unserer Fachgesellschaft setzen werden."
Künstliche Intelligenz empathisch machen: zwischen Informatik und Psychologie
Hanna Drimalla ist Junior-Professorin für "Multimodal Behavior Processing" an der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld. Dort forscht sie zur computer-basierten Analyse sozialer Interaktionssignale wie Gesichtsausdruck, Stimme oder Blickverhalten und leitet die Nachwuchsgruppe "Empathische Künstliche Intelligenz". Sie setzt sich für die Verknüpfung der Informatik mit der Psychologie und Medizin ein, sowie für gerechte und transparente Algorithmen, die die Vielfalt der Gesellschaft widerspiegeln. "Als Junior-Fellow möchte ich die Zusammenarbeit zwischen der Informatik und der Psychologie intensivieren. Außerdem will ich erreichen, dass sich die Vielfalt unserer Gesellschaft stärker in der Informatik widerspiegelt, sowohl in Teams als auch in gerechten und transparenten Algorithmen. Darüber hinaus möchte ich den Dialog zwischen der Informatik und der Gesellschaft zur automatisierten Auswertung von Social Media-Daten fördern", sagt Hanna Drimalla.
Der Kampf gegen die Ungleichheit: soziale Innovationen in der Informatik
Larissa Gebken ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Informatik der Universität Hamburg und forscht im Bereich von wert-sensitiven Digitalen Sozialen Innovationen. Dabei entwickelt sie gemeinsam mit ihrem Team von OpenStreetPay ein Konzept und eine App, die das digitale Spenden an und Bezahlen für Mitmenschen ohne festen Wohnsitz ermöglichen soll. Neben diesen Tätigkeiten ist sie Vorständin beim clubkinder e. V., einem gemeinnützigen Verein, der es zum Ziel hat, Hamburg mit analogen oder digitalen Veranstaltungen und Projekten zu einem bunteren und sozialeren Ort zu machen. "Ich möchte daran arbeiten, dass die Informatik einen Beitrag zur Chancengleichheit und Beendung von Armut leistet. Hierzu möchte ich gemeinsam mit anderen bestehende (IT-)Systeme neu denken und dabei ein stärkeres Bewusstsein für moralisch-ethische Fragen schaffen", sagt Larissa Gebken.
Eine Lernplattform mit Aussicht: Bildungsinitiativen für den Informatikunterricht
Stefan Hildebrand ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Strukturmechanik und Strukturberechnung an der Technischen Universität Berlin. Dort forscht er an der Anwendung von Quantencomputing und Machine Learning zur Simulation von Materialverhalten und -ermüdung. In seiner Freizeit leitet er die BYTE Challenge: ein ehrenamtliches, digitales MINT-Bildungsprojekt sowie ein Lernzentrum der Gesellschaft für Informatik. Zudem setzt er sich für den Ausbau der Digitalbildung in Europa ein. "Als Junior-Fellow möchte ich ausgehend von der GI eine engere Vernetzung der Ingenieurswissenschaften und der Informatik anstoßen. Außerdem bieten wir mit der BYTE Challenge eine vielseitige MINT-Plattform an, mit deren stetigem Ausbau wir möglichst viele junge Menschen und Schulen unterstützen wollen", sagt Stefan Hildebrand.
Gemeinsam das Klima schützen: Green IT in der Informatik
Thorsten Papenbrock leitet die Arbeitsgruppe "Big Data Analytics" an der Universität Marburg und forscht dort an effizienten Verfahren zur Datenverarbeitung und -analyse. Mit seinen Forschungsarbeiten unterstützt er Partner aus Wissenschaft und Industrie in einer umwelt- und ressourcenschonenden Nutzung von Informationstechnologie in datenintensiven Anwendungen. Sein persönliches wie auch professionelles Engagement gilt interdisziplinären Projekten zum Umweltschutz, wie der digitalen Unterstützung der Windkraft oder der KI-geförderten CO2-Einsparung im Verkehrswesen. "Ich möchte mich insbesondere dem Thema Green IT widmen und jungen Menschen Werkzeuge an die Hand geben, um selbstständig Ideen zu Klimaschutzprojekten zu entwickeln. Daneben möchte ich im Zusammenhang mit dem Klimaschutz auch die Integration relevanter Forschungsdaten aus verschiedenen Disziplinen vorantreiben", sagt Thorsten Papenbrock.
Das Junior-Fellowship der GI wird seit 2013 jedes Jahr durch eine Jury vergeben. Die offizielle Ehrung der Junior-Fellows findet in diesem Jahr am Mittwoch, den 28.09.2022, auf der INFORMATIK 2022 - der 52. Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik e.V. - statt.
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