Vielfältiger Energiemix sichert Stromversorgung / Hitzerekord im Juli 2006: Extreme Wetterlagen schwächen erneuerbare Energien
(Berlin) - Kohle, Kernenergie und Erdgas waren die wichtigsten Stromquellen im Hitzemonat Juli 2006. Sie stellten etwa 80 bis 90 Prozent der Stromproduktion, obwohl einige der Wärmekraftwerke zeitweise nicht mit voller Leistung arbeiten konnten. Das ergaben erste Schätzungen des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin.
"Die Hitzewelle im Rekord-Monat Juli 2006 hat wieder einmal gezeigt, dass ein vielfältiger Energiemix und ausreichende Reservekapazitäten entscheidend sind für eine zuverlässige Stromversorgung", betonte Roger Kohlmann, stellvertretender VDEW-Hauptgeschäftsführer. Die Stromerzeugung aus Windenergie dürfte im heißen Juli 2006 mit rund einer (Juli 2005: 1,6) Milliarde Kilowattstunden (Mrd. kWh) den niedrigsten Juli-Wert seit 2003 erzielt haben. Auch die Produktion der Wasserkraftwerke sei durch geringeres Wasserangebot niedrig gewesen.
Die Kapazität der Windenergie-Anlagen ist seit 2003 um etwa 50 Prozent auf rund 19 000 Megawatt gestiegen, berichtete der VDEW. Extreme Wetterlagen wie Hitze oder Kälte schwächten jedoch die Erneuerbaren, die dann durch andere Stromquellen ersetzt werden müssten. Im kühlen Januar 2006 habe die Stromproduktion der Windenergieanlagen mit 1,8 (Januar 2005: 5,1) Mrd. kWh beispielsweise gut 60 Prozent unter dem überdurchschnittlichen Vorjahreswert gelegen. Im Vergleich zum Januar 2004 habe das Minus 27 Prozent ausgemacht. "Erneuerbare Energien leisten einen wachsenden Beitrag zum Energiemix ", erklärte Kohlmann. "Sie sind eine wichtige Ergänzung, aber kein Ersatz für Kohle und Kernenergie."
Die genauen Zahlen im Überblick
http://www.strom.de/wysstr/stromwys.nsf/
WYSInfoDokumentePunkt2Lookup/
521EC9153BC24F6FC12571C5002E5EFD?OpenDocument
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Elektrizitätswirtschaft e.V. (VDEW), Hauptgeschäftsstelle
Pressestelle
Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin
Telefon: (030) 726147-0, Telefax: (030) 726147-140
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- VDEW zum Wechsel von Sommer- auf Winterzeit am 28. Oktober: Zeitumstellung hat so gut wie keine Energieeinsparung gebracht / Verändertes Freizeitverhalten hebt Spareffekt auf / EU-Kommission legt bis Ende 2007 Erfahrungsbericht über Auswirkungen vor
- Neue Produkte und Spezialtarife: Stromkunden nutzen Wettbewerb / Jeder zweite Haushalt hat schon einmal den Tarif gewechselt/ Grundversorgung mit Strom wird gewährleistet
- VDEW kritisiert Steuern und Abgaben: Staatsanteil an den Stromrechnungen steigt auf 13,4 Milliarden Euro / Stromsteuer ist der größte Posten mit knapp 6,5 Milliarden Euro / Belastungen wuchsen seit 1998 fast auf das Sechsfache