Pressemitteilung | Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V. (DHA)

Viele Kinder mit Neurodermitis schlafen schlecht

Bonn - Neurodermitis ist mehr als eine Hautkrankheit. Die chronisch-entzündliche Erkrankung fordert betroffene Familien in allen Lebensbereichen heraus. Weit verbreitet sind Schlafstörungen, wenn die trockene und entzündete Haut auch nachts unerträglich juckt. Um den kräftezehrenden Alltag zu überstehen, brauchen die Familien Unterstützung und Verständnis. Mit dem neuen Infoblatt "13 Tipps: Besser schlafen bei Neurodermitis" und dem Ratgeber "Unser Kind hat Neurodermitis - Gemeinsam den Alltag meistern" möchte die Deutsche Haut- und Allergiehilfe einen Beitrag leisten.

Bei Neurodermitis ist die Haut von Natur aus trocken, fettarm und empfindlich. Was eine gesunde Haut wegsteckt, kann bei Neurodermitis entzündliche Ekzeme provozieren. Ständiger Begleiter ist ein starker Juckreiz, der auch in der Nacht kaum nachlässt. Schlafstörungen aufgrund nächtlicher Juck-Kratzattacken sind somit eine der häufigsten Folgen der Neurodermitis.

Schlechter Schlaf geht auf Körper, Denkvermögen und Psyche
Der Schlafmangel wirkt sich negativ auf die körperliche Gesundheit, die geistige Leistungsfähigkeit und die Psyche aus. Der Hormonhaushalt gerät durcheinander, das Immunsystem wird geschwächt. Kinder und Jugendliche, die sich nachts nicht ausreichend erholen, sind tagsüber oft unkonzentriert, hibbelig und reizbar. Probleme in Schule und Ausbildung sind unter den jungen Patientinnen und Patienten weit verbreitet. Aufgrund der Tragweite für das spätere Leben haben betroffene Kinder Anspruch auf einen Nachteilsausgleich, der im Schulgesetz verankert ist, etwa mehr Zeit nach dem Sport, um zu duschen und die Haut einzucremen (1).

Therapieziel: Dauerhaft Ruhe für kranke Haut
Noch wichtiger als Nachteile auszugleichen ist es, diesen so gut wie möglich vorzubeugen. Erfreulicherweise können Hautärztinnen und Hautärzte heute auch bei mittelschweren und schweren Formen der Neurodermitis auf eine Palette moderner und gut verträglicher Therapien zurückgreifen. Dazu gehören sogenannte Biologika - Antikörper, die direkt ins Entzündungsgeschehen eingreifen, die beiden wichtigsten entzündungsfördernden Botenstoffe gezielt hemmen und somit Entzündungen und Juckreiz langfristig bekämpfen. Eltern betroffener Kinder sollten ihre Dermatologen auf solche Behandlungsoptionen ansprechen.

Was Eltern sonst noch tun können
Schlaf lässt sich nicht erzwingen, und je stärker der Wunsch nach einer erholsamen Nacht, desto größer ist die Gefahr, dass Schlafen zum Stressfaktor wird - ob mit oder ohne Juckreiz. Familien tun daher gut daran, es abends möglichst gelassen anzugehen. 13 Tipps für besseren Schlaf bei Neurodermitis, zusammengestellt von der Deutschen Haut- und Allergiehilfe, können dabei helfen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V. Dr. Heike Behrbohm, Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Heilsbachstr. 32, 53123 Bonn Telefon: 0228 36791-0, Fax: 0228 36791-90

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