Viel Licht, aber auch deutliche Schatten
(Berlin) - Statistisches Bundesamt veröffentlicht Jahresbilanz 2016: Rückgang der Unternehmensinsolvenzen um 6,9 Prozent im Vergleich zu 2015. Dies ist der niedrigste Stand seit Einführung der Insolvenzordnung 1999.
Im Vergleich zum Vorjahr sind 2016 laut den heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes 6,9 Prozent weniger Unternehmensinsolvenzen und 3,6 Prozent weniger Verbraucherinsolvenzen zu verzeichnen. Allerdings stieg der finanzielle Schaden aller Insolvenzen um ca. zehn Milliarden Euro, d.h. von 17,3 auf 27,4 Milliarden Euro.
Auch die Zahl der von der Insolvenz ihres Arbeitsgebers betroffenen Arbeitnehmer ist mit 108973 um acht Prozent deutlich rückläufig. Damit sind die Insolvenzzahlen seit den letzten acht Jahren rückläufig und haben ein historisches Tief erreicht. "Die niedrigen Insolvenzzahlen sind ein Spiegelbild der guten Konjunktur und der Niedrigzinspolitik", so der Insolvenzverwalter und Vorsitzende des Berufsverbandes der deutschen Insolvenzverwalter, Dr. Christoph Niering. "Hinter der Statistik verbergen sich dennoch dramatische Veränderungsprozesse. Gerade beim stationären Einzelhandel und hier allem voran im Bereich Mode verändert sich das Konsumverhalten dramatisch. Insolvenzverfahren wie Butlers, Strauss Innovation, René Lezard und andere sind prominente Beispiele der vergangenen Wochen", so Niering. Dass trotz des Rückgangs der Insolvenzzahlen der Gesamtschaden stark gestiegen ist spiegelt, dass mehr Unternehmen mit wirtschaftlicher Relevanz Insolvenz angemeldet haben.
Nach Einschätzung des Berufsverbandes der Insolvenzverwalter wird sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen auch mittelfristig auf niedrigem Niveau einpendeln. Bei einer anhaltend geringen Arbeitslosenquote wird sich dies auch positiv auf die Zahl der Verbraucherinsolvenzverfahren auswirken.
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