VID-Vorsitzender Niering: Insolvenzzahlen weiter im Sinkflug
(Berlin) - Laut Angaben des Statistischen Bundesamts sind die Unternehmensinsolvenzverfahren im Monat November 2020 weiterhin stark rückläufig. Der Trend für Januar weist sogar einen weiteren Rückgang der eröffneten Unternehmensinsolvenzen von 34 Prozent aus. Auch zum Jahreswechsel fällt deshalb die vielfach prophezeite coronabedingte Insolvenzwelle aus.
In seiner heutigen Pressemitteilung* veröffentlicht das Statistische Bundesamt die aktuellen Insolvenzzahlen für den Monat November und zeigt auch eine Prognose für den Januar 2021. Im Vergleich zum Vorjahresmonat haben im November 2020 1.046 Unternehmen Insolvenz angemeldet - ein erneuter Rückgang um 26 Prozent. Für den Januar prognostiziert Destatis sogar 34 Prozent weniger eröffnete Unternehmensinsolvenzverfahren im Vergleich zum Januar 2020.
"Die Insolvenzzahlen befinden sich weiter im Sinkflug. 34 Prozent weniger eröffnete Unternehmensinsolvenzen als im Vorjahreszeitraum zeigen deutlich die staatlichen Eingriffe in das Insolvenzgeschehen", erläutert Dr. Christoph Niering, Insolvenzverwalter und Vorsitzender des Berufsverbands der Insolvenzverwalter Deutschlands (VID).
"Im November und Dezember zeigte sich kurzzeitig eine gewisse Normalisierung des Insolvenzgeschehens - allerdings auf einem sehr niedrigen Niveau. Das kehrt sich im Januar 2021 nun wieder um. Die Insolvenzzahlen liegen weiterhin deutlich unter denen des wirtschaftlich noch guten Januar 2020", so Niering weiter.
Hintergrund für die niedrigen Zahlen ist laut Destatis die Bearbeitungszeit der Gerichte, sodass die weitere Normalisierung des Insolvenzgeschehens erst später sichtbar werde. Dies erklärt jedoch nur einen Teil des stark reduzierten Insolvenzaufkommens. "Die Antragspflichten sind derzeit bis Ende April für die Unternehmen weiterhin ausgesetzt, die noch staatliche Hilfeleistungen erwarten, um ihre Insolvenzgründe zu beseitigen. Darüber hinaus werden den Unternehmen im anhaltenden Lockdown weitere Hilfen in Aussicht gestellt bzw. diskutiert. Mehr als ein Angleich der Insolvenzzahlen an das historisch niedrige Niveau von 2019 wird es auch in der 1. Jahreshälfte 2021 nicht geben", so der VID-Vorsitzende.
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