VhU zu Forderungen aus der SPD nach mehr Beschäftigung Älterer
(Frankfurt am Main) - "Die Forderungen von Bundeskanzler Scholz und Bundesarbeitsminister Heil an die Adresse der Arbeitgeber, mehr und länger Ältere zu beschäftigen, klingt verdächtig nach einem 'Haltet-den-Dieb'. Denn die von der SPD immer geforderte und 2014 höchstselbst eingeführte abschlagfreie Rente mit 63 hat zu einer gigantischen Frühverrentungsbewegung geführt. Bisher sind bundesweit 2 Millionen Arbeitnehmer dieser Einladung gefolgt. So wird unverantwortlicher Weise der Fachkräftemangel verstärkt und die jüngere Generation mit noch höheren Kosten belastet. Die VhU fordert seit langem ein Ende dieser arbeitsmarkt- und rentenpolitischen Geisterfahrt", erklärte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).
Das tatsächliche Renteneintrittsalter sei u. a. durch die Einführung von Abschlägen für vorzeitige Renten seit dem Jahr 2000 in den alten Bundesländern von 62,6 Jahren auf 64,2 Jahre in 2014 und damit um gut anderthalb Jahre gestiegen. Seitdem stagniere es auf diesem Niveau. "Der jahrelange Trend von immer mehr und immer länger beschäftigten Älteren wurde durch die abschlagfreie Frührente empfindlich gestoppt. Mit der neuen Frühverrentungspolitik hat die Politik auch dem Mentalitätswandel hin zu einer längeren Lebensarbeitszeit großen Schaden zugefügt. Es ist deshalb gut und wichtig, dass Bundeskanzler und Bundesarbeitsminister jetzt auf längere Beschäftigung Älterer drängen. Sie sollten dabei aber nicht übersehen, dass sie selbst den entscheidenden Schüssel in der Hand halten - mit der Abschaffung der abschlagfreien Frührente. Hiergegen spricht auch nicht, dass aus gesundheitlichen Gründen nicht alle Arbeitnehmer bis zur regulären Rente arbeiten können. Denn hierfür gibt es die Erwerbsminderungsrente", sagte Pollert.
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