Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Geschäftsstelle Mittelhessen

VhU Mittelhessen zu den Arbeitsmarktzahlen im November 2022

(Wetzlar / Gießen) - Die Zahl der Arbeitslosen in Mittelhessen ist im November um 165 auf rund 27.670 gesunken, darunter sind etwa 8.770 Langzeitarbeitslose. Circa 10.070 offene Stellen sind bei den heimischen Arbeitsagenturen gemeldet.

"Arbeitslosigkeitsrisiko Nummer 1 ist eine fehlende Ausbildung. Denn zwei Drittel der erwerbsfähigen Arbeitslosengeld-II-Bezieher haben keinen Berufsabschluss, ein Viertel keinen Schulabschluss und vielen fehlen ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache. Deshalb ist es grundsätzlich eine richtige Idee, dass mit dem sog. Bürgergeld auch die Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen erheblich vorangebracht werden soll. Doch Fördermöglichkeiten gab es auch bisher schon in Hülle und Fülle - sie werden allerdings von den Langzeitarbeitslosen viel zu selten angenommen. Die anspruchsvolle Aufgabe der Jobcenter in Hessen ist es, diejenigen noch besser zu identifizieren, die sich qualifizieren können und wollen. Alle anderen müssen weiter so rasch wie möglich in Arbeit vermittelt werden", erklärte Sascha Drechsel, Geschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände Mittelhessen.

Die Gründe für eine zu schwache Beteiligung Langzeitarbeitsloser an Qualifizierungsmaßnahmen seien vielfältig. Sie reichten von der Unsicherheit über den zukünftigen Verdienst, den Einkommensverzicht während der Weiterbildung, Betreuungsverpflichtungen bis hin zur Entwöhnung vom Lernen. "Entscheidend ist, dass die Langzeitarbeitslosen selbst die Chancen einer Qualifizierung erkennen und die Mühen auf sich nehmen wollen. Hierzu wird das neue Weiterbildungsgeld von 150 Euro - ähnlich wie die schon vor einigen Jahren eingeführte Weiterbildungsprämie - allerdings kaum etwas beitragen. Die Jobcenter müssen deshalb ihre Beratungsanstrengungen weiter intensivieren, um Langzeitarbeitslose für eine Qualifikation zu motivieren. Auch die neu vorgesehene Möglichkeit einer ganzheitlichen Betreuung durch einen Coach kann ein Schlüssel für mehr Beschäftigung werden", so Drechsel.

Die von den Ampelkoalitionären gefeierte Abschaffung des Vermittlungsvorrangs drohe hingegen zum Bumerang zu werden - Langzeitarbeitslose, die sich nicht von einer Qualifizierung überzeugen lassen, könnten schwerer in Helferjobs vermittelt werden, die dann auch nicht als Chance zum Aufstieg genutzt werden können. "Die Abschaffung des sog. Vermittlungsvorrangs sollte rückgängig gemacht werden. Schon bisher sind die Jobcenter verantwortungsvoll damit umgegangen und haben aussichtsreiche Qualifizierungsmaßnahmen ermöglicht", so Drechsel abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
VhU-Geschäftsstelle Mittelhessen - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU) Elsa-Brandström-Str. 5, 35578 Wetzlar Telefon: (06441) 7008-0, Fax: ()

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