VhU Bildungsforum / Mang: "Lesen, Schreiben, Rechnen und Digitales. Die Grundlagen müssen sitzen!" / Schwarz: "Stärkung der beruflichen Ausbildung eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben"
(Frankfurt am Main) - "Die Grundlagen müssen sitzen! Lesen, Schreiben, Rechnen und Digitales. Wer das sicher beherrscht, kann sich alles Weitere aneignen. Und man muss auch wollen. Nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern unsere ganze Gesellschaft braucht mehr Leistungsbereitschaft, mehr Ehrgeiz und mehr Freude am Erfolg," sagte VhU-Präsident Wolf Matthias Mang anlässlich des 45. VhU-Bildungsforums in Frankfurt, auf dem der neue Minister für Kultus, Bildung und Chancen, Armin Schwarz, seine Pläne für die nächsten Jahre vorstellte.
"Digitalisierung, demografischer Wandel und Strukturveränderungen fordern Anpassungen seitens der Wirtschaft. Bildung und Ausbildung müssen darauf reagieren. Die Stärkung und Weiterentwicklung der beruflichen Bildung gehört dabei zu einer der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben, um den Fachkräftebedarf für die Zukunft zu sichern. Gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und leistungsfähige Bildungseinrichtungen sind ein noch entscheidenderer Standortfaktor und das Rückgrat einer starken Wirtschaftsregion Hessen", sagte Schwarz.
Alle einschlägigen Studien zeigen, dass die deutschen Schüler - nicht nur die hessischen - im Vergleich mit anderen Ländern in einigen Kompetenzgebieten zurück sind. Die Gründe hierfür sind vielfältig. So ist die Schülerschaft heute wesentlich weniger homogen als noch vor zwanzig oder dreißig Jahren. Viele Kinder kommen heute mit erheblich geringerer Vorbildung oder Deutschkenntnissen in die Schule als früher. Der wachsende Anteil von Kindern und Jugendlichen mit Migrationsgeschichte und Deutsch als Zweitsprache aufgrund von Zuwanderung und Flucht stellt das hessische Schulsystem vor besondere Herausforderungen. Hessen ist das Flächenland in Deutschland mit dem höchsten Anteil in der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Zusätzlich macht auch der Fachkräftemangel vor dem Bildungssystem nicht Halt. Wichtig sei, so Mang, die Probleme jetzt entschlossen anzupacken: "Nicht das Schulsystem ist entscheidend. Wer eingeschult wird, muss gut Deutsch sprechen. Mit der umfassenderen frühen Sprachförderung oder den zusätzlichen Deutsch-Stunden geht es hier schon in die richtige Richtung. Und in der Schule muss der Fokus darauf liegen, die Basis zu legen und den Lernerfolg transparent und regelmäßig zu überprüfen", so Mang. "Das Aufstiegsversprechen, dass unser Bildungssystem machen soll, hat nichts Passives an sich. Es soll aktivieren und ermöglichen. Es gibt einem Menschen Zuversicht, wenn er sich bemüht, auch mal scheitert, dann aber den Lohn erntet. Eine hart erkämpfte gute Note macht viel glücklicher als eine geschenkte."
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