Verunsicherungen in den Betrieben: Berlin braucht ein klares Konzept
(Berlin) - "Es ist absolut nicht nachvollziehbar, wie die vom Berliner Senat beschlossene Testpflicht in den Unternehmen umgesetzt werden soll. Gerade für Betriebe mit vielen Baustellen ist es auch im Sinne der Pandemiebekämpfung widersinnig, die Mitarbeiter mehrmals die Woche unter Aufsicht testen zu lassen", sagt Dr. Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau, zu den verschärften Infektionsschutzmaßnahmen in Berlin. "Unsere Unternehmen bemühen sich seit Monaten, die Mitarbeiter in kleine, feste Gruppen einzuteilen, die sich nicht begegnen. Das wird mit einer Testpflicht unter Aufsicht, bei der sie in der Regel an den Unternehmenssitz kommen müssen, konterkariert und ist auch wegen der Belastung der öffentlichen Verkehrsmittel höchst fragwürdig. Einzige Lösung sind Selbsttests ohne Dokumentation."
Darüber hinaus muss dringend geklärt werden, wie das Land die Unternehmen bei der Test-Beschaffung und -Durchführung logistisch unterstützen wird. Denn noch ist nicht absehbar, dass mehrere Millionen Tests pro Woche verfügbar sein werden.
"Auch die verschärfte Homeoffice-Pflicht macht nur Sinn, wenn diese in der Praxis umsetzbar ist. Unsere Branche befürchtet vielmehr die Arbeitsunfähigkeit der Berliner Verwaltung im Homeoffice, wie es bereits in der ersten und zweiten Welle aufgrund mangelnder Digitalisierung und technischer Ausstattung der Fall war. Hier muss die Landesregierung endlich ihre Hausaufgaben machen", betont Manja Schreiner.
Quelle und Kontaktadresse:
Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V.
Thomas Herrschelmann, Pressesprecher
Nassauische Str. 15, 10717 Berlin
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