Vertriebshandel mit Zuversicht ins 21. Jahrhundert
(München/Berlin) - "Die Akzeptanz des Vertriebshandels "Reisen mit Verkauf" hat sich 2000 weiter gefestigt. Deshalb sehen die Unternehmen mit verhaltenem Optimismus in die Zukunft", stellte Verbandsvorsitzender Mathias Kaiser bei der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Deutscher Vertriebsfirmen (BDV) e.V. am 9. März 2001 in Berlin fest. In seinem 2000er-Branchenrückblick bilanzierte BDV-Vorstand Kaiser, dass nach Branchenschätzungen im vergangenen Jahr, obwohl die Binnennachfrage im Konsumbereich weiter schleppend war, rund 4,5 Mio. Teilnehmer an Shopping-Touren und Verkaufsreisen, eintägigen Verkaufsfahrten oder mehrtägigen Verkaufsreisen und Kaffeefahrten teilgenommen haben. Davon sind nach neuesten Analysen 85% zufriedene Stammkunden, die immer wieder mitfahren und oft kaufen.
Die BDV-Unternehmen setzen auf Kontinuität. Schon seit Mitte der 60er-Jahre haben sie beste Erfahrungen mit ihren Angeboten des "erlebnisorientierten Shoppings" gemacht, nicht erst seit auch andere Handelsbereiche den "Erlebniskauf" als Neuentdeckung preisen. Die "gute alte Kaffeefahrt ist Kult für Senioren", dennoch wandelt sich "Omas Kaffeefahrt" zu deutschland- und europaweiten "Erlebnisreisen mit Verkauf".
Die moderne Branchen-Philosophie wird auch gestützt durch die positive Entwicklung am Seniorenmarkt, dem von allen Bereichen der Wirtschaft größere und wachsendere Bedeutung beigemessen wird. "Der Vertriebshandel muss sich auf den Wandel des Publikums einstellen", forderte der BDV seine Mitglieder eindringlich auf. Die "modernen Senioren des 2. Jahrtausends" reagieren auf "einfältige" Werbung mit Butter, Eier, Honig als Reisemitbringsel nicht! Genauso wichtig ist aber auch eine eindeutige Abgrenzung zu unseriösen Veranstaltern, die meinen, sie könnten mit irreführenden oder unglaubwürdigen Werbe- oder Gewinnversprechen das Publikum "umwerben". So wird nicht "ein Kaffeefahrer mehr in den Bus einsteigen, ganz im Gegenteil", betonte Verbandsvorsitzender Kaiser unter dem Beifall der BDV-Mitglieder in Berlin.
Der BDV und seine Direktvertriebsunternehmen richten im Hinblick auf den europäischen Markt 2001/02 und die EURO-Einführung nächstes Jahr die eindringliche Mahnung an die Berliner Regierung, den Binnenmarkt und die Nachfrage der Konsumenten zu stärken, was hoffentlich mit der Steuerreform ansatzweise gelingt.
Was die Umsetzung des EU-Richtlinien-Vorschlags zur Verlängerung der Garantiefristen angeht, begrüßen die BDV-Firmen zwar ausdrücklich die Ankündigung des Bundesjustizministeriums, die Gewährleistungsfrist auf 3 Jahre auszudehnen, sie mahnen aber gleichzeitig, die Umsetzung dürfe nicht länger wegen einzelner Widerstände hinausgeschoben werden. Die BDV-Firmen haben bereits 1976 (!), wenn auch freiwillig, aber dennoch verbindlich im Vertrag, beispielgebende Garantiefristen von bis zu 5 Jahren eingeräumt.
BDV-Vorsitzender Kaiser: "Trotz aller Diskussionen um verbesserten Verbraucherschutz, kundenfreundlichere Vertragsbedingungen oder die Vereinheitlichung des Widerrufsrechts für bestimmte Vertriebsbereiche auf 2 Wochen ist eines scheinbar immer noch "sacrosanct": Die Schaffung eines Widerrufsrechts für alle Verbraucher, bei allen Verträgen, für den gesamten Handel"!
"Wo bleibt hier der Verbraucherschutz mit Nägel und Köpfen?", richtet der BDV an die Verantwortlichen in der Regierung die Frage. Es genügt nicht, zuerst Sondergesetze nur für einzelne Handelsbereiche Versandhandel, Haustürgeschäfte, Freizeitveranstaltungen, E-Commerce zu machen, diese dann zu vereinheitlichen oder nach den neuesten Überlegungen bei einer Zivilrechtsreform sondern ins BGB einzugliedern, wenn der derzeitige "Widerrufswirrwarr" nicht endlich behoben wird, der sich beispielsweise auch bei der unterschiedlichen Beurteilung von Verträgen durch die Gerichte zeigt, die bei Verbrauchermessen abgeschlossen werden.
Die im Bundesverband Deutscher Vertriebsfirmen (BDV) e. V. zusammengeschlossenen Direktvertriebsunternehmen unterstrichen einmal mehr anlässlich der Verbandsversammlung am 9. März 2001 in Berlin, mit der verabschiedeten BDV-Resolution 2001 die bewährte Geschäfts- und Unternehmenspolitik fortzusetzen, insbesondere das "14-tägige Widerrufsrecht für alle Verträge und alle Verbraucher kulant und unbürokratisch zu praktizieren". Hierdurch wollen die Vertriebsunternehmen auch künftig dazu beitragen, dass Shopping-Touren und Verkaufsreisen, Verkaufsfahrten oder Kaffeefahrten mit BDV-Unternehmen ihren Marktwert und die große Akzeptanz beim Publikum behalten.
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