Pressemitteilung | Handelsverband Nord e.V. - Hauptgeschäftsstelle Kiel

Versteckspiel um versteckte Preiserhöhungen

(Kiel) - Die derzeit öffentliche Debatte um versteckte Preiserhöhungen im Vorfeld der Euro-Bargeldeinführung suggeriert zu Unrecht, der Einzelhandel bediene sich willkürlich des Euro-Arguments um höhere Verkaufspreise zu begründen. "Tatsache ist, dass zahlreiche Hersteller und Großhandelsunternehmen die Einkaufspreise sowie die empfohlenen Verkaufspreise für den Einzelhandel erhöht haben", so Dierk Böckenholt, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Nord - Ost (EHV Nord - Ost). "Im übrigen wird der Handel zur notwendigen Einhaltung seiner Euro-Schwellenpreise auch Preisabsenkungen vornehmen," so Böckenholt weiter.

Der Verband reagiert damit auf jüngste Medienberichte über den Preistreiber Euro, die zum Teil auch einen Verbraucherboykott nahe legen.
Völlig unerwähnt in der öffentlichen Jagd nach dem Preistreiber bleiben Preiseinflüsse wie erhöhte Energie- und Transportkosten infolge von Öko-Steuer und hohen Rohölpreisen. Ebenso unbeachtet bleibt der über lange Zeit niedrige Euro-Kurs als Teuerungseinfluss für Importware. Insbesondere im Lebensmittel- und Lederwareneinzelhandel hat sich die BSE-Krise auf die Preise ausgewirkt.

Böckenholt: "Freiwillige und gesetzliche BSE-Tests, die Optimierung des Gesundheitsschutzes für unsere Verbraucher, der Aufbau zusätzlicher Qualitätssicherungssysteme sowie die Beachtung neuer Entsorgungsvorschriften für BSE-Risikomaterialien und Schlachtabfälle sind nicht zum Nulltarif zu haben. Die Maul- und Klauenseuche hat ebenfalls ihre Preisspuren bei den Vorstufen des Einzelhandels hinterlassen. Wir müssen diese Kosten weitergeben."

Die jüngsten Verlautbarungen des Bundesamtes für Statistik über Preisänderungen stellen nach eigenen Angaben der Behörde lediglich Vermutungen dar, die es nicht erlauben vom Tatort auf den Täter zu schließen. Das Bundesamt weist selbst darauf hin: "... als Preisbeobachter wissen wir nicht, warum Preise erhöht wurden. ... Um Fragen dieser Art zu beantworten, wären Informationen über die preisbestimmenden Parameter (wie z.B. Herstellungskosten, Preispolitik des Anbieters) notwendig." Im übrigen so Böckenholt: "Wir dürfen uns freuen, wenn ein Bundesamt feststellt, dass 99,3 % der Schokoladenpreise unverändert geblieben sind. Die vordergründig geführte Debatte schadet am Ende nur der Euro-Akzeptanz in der Öffentlichkeit."

Quelle und Kontaktadresse:
Einzelhandelsverband Nord-Ost e.V. Hopfenstr. 65 24103 Kiel Telefon: 0431/974070 Telefax: 0431/9740724

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