Pressemitteilung | k.A.

Versicherte und Patienten müssen weitere Rationierungen ablehnen

(Heppenheim) - Der kontinuierliche Abbau von Leistungen für die Versicherten und Patienten ist die Folge der großen Zahl von unausgereiften Gesundheitsreformen der letzten Jahrzehnte - und dies bei gleichzeitigem kräftigem Anstieg der Prämien für die gesetzliche Krankenversicherung.

Durch die steigenden Prämien der Versicherten müssten eigentlich mehr Finanzmittel für die Berufsgruppen der Behandlung und die Institutionen der medizinischen und pflegerischen Versorgung zur Verfügung stehen, dennoch werden diese deutlich schlechter vergütet. Das Gesundheitswesen ist durch ein "Krankheits-betreuungssystem der gesetzlich Versicherten mit Mangelverwaltung" ersetzt.

Die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) e.V. lehnt als Bürgerinitiative Gesundheit die Forderungen des 112. Deutschen Ärztetages nach noch mehr Rationierungen für die Bürgerinnen und Bürger ab.

Gleichzeitig ist DGVP- Präsident Wolfram - Arnim Candidus enttäuscht über die grundsätzlichen Aussagen der Ärzteschaft.

- Anstatt die ausufernde Bürokratie, verursacht durch die Gesundheitspolitik und die gesetzlichen Krankenkassen, öffentlich zu kritisieren, wird ein Leistungsabbau für die Versicherten und Patienten gefordert. Die Fehlfunktion des Gemeinsamen Bundesausschusses, einer Institution zur Selbstverwaltung der Selbstverwaltung im Krankheitsbetreuungssystem, und des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit sowie des Instituts für Gematik usw. wären ein wichtiger Sachverhalt, um sich als Ärztetag gegen diese Entwicklung auszusprechen.

- Die Ärzteschaft weist nicht mit Nachdruck auf die fortschreitende Entmündigung der Mediziner und anderer Berufsgruppen durch die Maßnahmen der Gesundheitspolitik und der gesetzlichen Krankenkassen, wie etwa durch IV-Verträge, Rabattverträge, DMP Programme usw. hin

- Die Fehlinformationen durch die Gesundheitspolitiker wurde ebenfalls nicht thematisiert, so etwa die fortwährende Aussage der Politik, dass die Bürger voll versorgt werden können, obwohl andererseits die gesetzlichen Krankenkassen dem Diktat des Gesundheitsfonds und des Morbidität- Risikostrukturausgleichs unterworfen werden.

Es ist zu bedauern, dass die Mediziner sich nicht auf die Seite der Versicherten und Patienten stellen und eine andere Gesundheitspolitik fordern oder dazu konkrete Vorschläge unterbreiten. Im Gegenteil, die Aussagen des 112. Deutschen Ärztetages deuten auf eine einseitige Ausrichtung des Gesundheitssystems auf den Lobbyisten "Mediziner" hin. Der Schulterschluss zu den Versicherten und Patienten wurde seitens des 112. Deutschen Ärztetages vermieden und der Bürger, der keine Lobbyisten hat, alleine gelassen. Diese Entwicklung ist nicht nur für die Versicherten und Patienten zu bedauern, sondern erst recht für alle Berufsgruppen und Institutionen der Versorgung im Gesundheitswesen.

Zukunftsorientierte Aussagen des 112. Deutschen Ärztetages zum Umbau des Krankheitsbetreuungssystems der GKV mit Mangelverwaltung zu einem funktionierenden solidarischen Gesundheitssystems blieben aus. Ein Armutszeugnis der Mediziner und ein Dolchstoß gegen sich selber und die Bürgerinnen und Bürger.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. (DGVP) Pressestelle Lehrstr. 6, 64646 Heppenheim Telefon: (06252) 94298-0, Telefax: (06252) 94298-29

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