Pressemitteilung | k.A.

Versicherte und Kassen profitieren von Bonusprogrammen

(Essen) - BKK Bonusprogramme sind effektiv und wirken bereits nach wenigen Jahren. Zu diesem Urteil kommt eine erste unabhängige Auswertung unter 40 Betriebskrankenkassen mit 170.000 Versicherten, die die Jahre 2004 bis 2007 analysiert. Galten Bonusprogramme bislang eher als Instrumente, die ihren Erfolg erst mittel- bis langfristig entfalten, zeigt sich nun, dass sich gesundheitsbewusstes Verhalten und Vorsorge für Versicherte und Krankenkassen bereits innerhalb weniger Jahre auszahlen kann.

Nutzen der Programme in Euro und Cent belegt

Bei den Teilnehmern von Bonusprogrammen zeigte sich bereits nach relativ kurzer Zeit, dass sie weniger medizinische Behandlungen in Anspruch genommen haben. Die Auswertung belegt sinkende Ausgaben der BKK für Arzneimittel, Krankenhausbehandlung und Krankengeld.

In Euro und Cent lässt sich der Nutzen der Bonusprogramme mit durchschnittlich 143 Euro beziffern. Der Nutzen für die Kasse pro Bonusversicherten liegt meist über 100 Euro, in Einzelfällen variieren die Ergebnisse jedoch zwischen 20 Euro und über 900 Euro. Die Schwankungsbreite ist teilweise auf die Ausgestaltung und die Werbung für die Bonusprogramme zurückzuführen. So lässt sich sagen, dass Angebote, die an alle Versicherten aktiv verschickt wurden und die Pflichtmaßnahmen wie z. B. Nachweis des Sportabzeichens vorsehen, offenbar einen höheren Nutzen bringen. Kurse, auf die lediglich in der Geschäftstelle oder auf der Homepage der BKK hingewiesen wurde, schnitten schlechter ab.

Mit wenigen Ausnahmen liegen die Aufwendungen der BKK für ihre Bonusprogramme niedriger als der Nutzen. Im Mittel ergibt sich ein Nutzen-Aufwand-Verhältnis (return-on-investment) von 3,2. Das heißt für jeden im Rahmen des Bonusprogramms aufgewandten Euro erhält die BKK über-drei Euro zurück.

Bonusprogramme sprechen Frauen an

Weiterhin hat die Auswertung ergeben, dass vor allem Frauen die Bonusprogramme nutzen. Die meisten Frauen, die sich für ein Bonusprogramm entscheiden, sind zwischen 20 und 59 Jahren (jeweils 45,3 Prozent). Bei den Männern ist die Gruppe der 20- bis 49-Jährigen mit 56,5 Prozent auffällig stark vertreten. Von den Teilnehmern der Bonusprogramme wird z. B. erwartet, dass sie Vorsorgeangebote ihrer BKK beim Arzt nutzen, eigenverantwortlich Prävention betreiben, Sportkurse besuchen und Nichtraucher sind.

Die meisten Versicherten entschieden sich bislang für Bonusprogramme mit einer Geldprämie, dazu zählt auch eine Rückerstattung von Beiträgen. Für Bonusprogramme mit Sachprämien schrieben sich dagegen nur wenige ein. Als Sachprämien bieten die Kassen in der Regel Produkte an, die mit Sport und Gesundheit in Verbindung stehen, wie z. B. Cross-Trainer, Trimmscheiben oder Körperfettanalysewaagen. Fast 42 Prozent der gewährten Prämien haben einen Wert von über 100 Euro.

Methodik

Die Bonusprogramm-Teilnehmer wurden mit einer Kontrollgruppe hinsichtlich der durchschnittlichen Ausgabendifferenz (Leistungsausgaben Postphase, also nach dem Ende der Bonusprogramme, minus Leistungsausgaben Präphase, vor Beginn der Bonusprogramme) verglichen. Der Nutzen ergibt sich als Differenz der durchschnittlichen Ausgabedifferenzen beider Gruppen. Um Verzerrungen zu vermeiden, sind Einflussmöglichkeiten von Störgrößen berücksichtigt sowie Versicherte mit extrem hohen Arzneimittelausgaben ausgeschlossen worden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK), Büro Berlin Pressestelle Ebertstr. 24, 10117 Berlin Telefon: (030) 22312-0, Telefax: (030) 22312-129

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