Pressemitteilung | (ibw) Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft

Verschlechterte Standortbedingungen: vbw besorgt über Außenhandelsdefizit

(München) - Die Exporte aus dem Freistaat konnten 2023 gegenüber dem Vorjahr um 5,4 Prozent zulegen. Insgesamt summierten sie sich auf 230,8 Milliarden Euro. Für die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft ist das dennoch kein Grund zur Freude. "Der Zuwachs darf uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass 2023 für die bayerische Exportwirtschaft ein herausforderndes Jahr war. Und unsere Erwartungen für 2024 sind trüb, denn die Weltkonjunktur und damit die Nachfrage nach Waren aus Bayern entwickelt sich schwach", erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Mit Blick auf die Außenhandelsbilanz betont die vbw das erneute Außenhandelsdefizit Bayerns. "Seit 2019 ist der Freistaat vom Export- zum Importland geworden. Obwohl die Energieimporte gegenüber der Sondersituation 2022 deutlich gesunken sind, musste Bayern auch 2023 wieder ein Handelsdefizit von 10 Milliarden Euro hinnehmen. Darin spiegeln sich die schwierigen Standortbedingungen wider. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, müssen die Unternehmen viele Vorprodukte aus Standorten mit günstigeren Bedingungen importieren. So befinden sich mit China, Tschechien, Polen, Ungarn und der Slowakei fünf sehr kostengünstige Standorte unter den TOP-10-Lieferländern Bayerns. Im Inland nimmt die Industrieproduktion dagegen im Trend ab. 2023 war sie um rund neun Prozent niedriger als 2018", so Brossardt.

Andererseits waren die größten Abnehmer für Waren aus dem Freistaat 2023 die USA, Österreich und China. Brossardt führt aus: "Die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten haben vergangenes Jahr um 12,3 Prozent gegenüber 2022 zugelegt. Die China-Exporte sind 2023 dagegen um 5,4 Prozent gesunken. Das Land leidet unter einem niedrigen Binnenkonsum ebenso wie unter der gebremsten globalen Nachfrage."

Die wichtigsten Exportgüter aus Bayern waren 2023 Pkw und Maschinen. Die bayerischen Pkw-Exporte legten von sehr niedrigem Niveau ausgehend um 31,6 Prozent zu, die Ausfuhren von Maschinen um 8,3 Prozent. "Jedoch konnten bei weitem nicht alle Branchen Zuwächse verzeichnen", betont Brossardt und ergänzt: "Die Lage einzelner Branchen ist differenziert zu betrachten. Beispielsweise sind die Ausfuhren von elektrotechnischen Erzeugnissen und Kunststoffwaren 2023 um 5,8 beziehungsweise 7,0 Prozent geschrumpft."

Brossardt betont abschließend: "Die sich verschlechternden Standortbedingungen erschweren es den Betrieben, konkurrenzfähige Exportgüter zu produzieren. Wir brauchen dringend eine Politik, die die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in den Mittelpunkt stellt. Nur so können wir der De-Industrialisierung entgegenwirken. Die Betriebe haben mit zu hohen Energiekosten, Steuern und Abgaben zu kämpfen. Zudem haben Bürokratie und Regulierung ein unerträgliches Ausmaß erreicht."

Quelle und Kontaktadresse:
(ibw) Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft Pressestelle Max-Joseph-Str. 5, 80333 München Telefon: (089) 55178-370, Fax: (089) 55178-376

(jg)

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