Verschiebung der Steuerreform kontraproduktiv / Katastrophen-Hilfe nach Münchhausen-Prinzip?
(Köln) - Eine schnelle und unbürokratische finanzielle Hilfe der Hochwassergeschädigten ist jetzt oberstes Gebot und muss von allen Bürgern gleichermaßen getragen werden. Dies erklärte der Landesverbandsvorsitzende Westfalen-Lippe und stellvertretende Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, Dr. Martin Junker, und kritisierte, dass es kontraproduktiv sei, wenn vorgesehen werde, die zweite Stufe der Steuerreform um ein Jahr zu verschieben. Hierdurch werde besonders der Mittelstand betroffen, dem ursprünglich durch Steuererleichterungen existenziell geholfen werden sollte.
Gerade die niedergelassenen Ärzte, die keine Entlastung durch den Vorsteuerabzug hätten, würde eine solche Maßnahme stärker treffen als ihnen helfen. Anscheinend solle hier nach dem Münchhausen-Prinzip Hilfe geleistet werden, und zwar erhalte der Betroffene Hilfe, für die er selber zu zahlen habe.
Dr. Junker bekräftigte die Äußerung von Altbundespräsident Roman Herzog, der festgestellt habe: "Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen". Dies könne man bereits jetzt feststellen und müsse deshalb in jeder möglichen Form auch weiter unterstützt werden. Steuerreformen, die erst frühestens am Ende des nächsten Jahres greifen würden, würden daher nicht jetzt den Bürgerinnen und Bürgern bei der Sicherung ihrer Existenz helfen, sondern kämen damit zu spät, stellte Dr. Junker fest.
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