Pressemitteilung | k.A.

Verschiebebahnhof Pflege - DGVP kritisiert Zahlungsabwälzung auf die Patienten und sieht Qualität der Pflege gefährdet

(Heppenheim) - Als Zahlungsabwälzung auf den Patienten kritisiert die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) Leistungsverschiebungen von der Krankenkasse zur Pflegekasse. "Was sich zunächst so gut für den Patienten anhört – nämlich, dass nun die Pflegekasse für Leistungen zuständig ist, die die Krankenkasse nicht bezahlen wollte – stellt sich nun als Bluff der Patienten heraus", stellte DGVP-Präsident Ekkehard Bahlo fest.

So wurden zum Beispiel die Leistungen "Sondennahrung" oder "Stoma-Versorgung" aus dem Leistungskatalog der Krankenkasse gestrichen und dem der Pflegekassen zugeordnet. Die gleiche Verschiebung erfährt inzwischen vielfach auch das "An- und Ausziehen von Kompressionsstrümpfen". Aus einer Einzelfallentscheidung des Bundessozialgerichts leiten Krankenkassen zunehmend ab, dass es sich dabei ebenfalls um eine Leistung der Pflegekassen handle.

Pflegesachleistungen bzw. Pflegegeld, auf die Pflegebedürftige gegenüber der Pflegekasse einen Anspruch haben, sind jedoch auf einen monatlichen Höchstbetrag gedeckelt. Nur bis zu diesem Höchstbetrag kommt die Pflegekasse für die notwendigen Leistungen auf. Benötigen Patienten jedoch mehr an Hilfen als dieser Höchstbetrag abdeckt, dann müssen sie die zusätzlichen Kosten selbst tragen.

"Damit werden den Patienten medizinisch notwendige Leistungen ohne große öffentliche Diskussion gestrichen, das gefährdet die Qualität der Pflege insgesamt" stellte DGVP-Präsident Ekkehard Bahlo fest.

Bei Unklarheiten in der Leistungsgewährung können Pflegebedürftige nicht davon ausgehen, dass die Angaben der Kasse immer korrekt sind. Im Zweifel sollten sich Betroffene bei ihrem Pflegedienst informieren oder fachlichen Rat bei der DGVP einholen, um berechtigte Ansprüche zu sichern!

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft fĂĽr Versicherte und Patienten e.V. (DGVP) Postfach 12 41 64630 Heppenheim Telefon: 06252/910744 Telefax: 06252/910745

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