Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Verschenken Sie im Alter kein Geld

(Berlin) - Wer ein Leben lang für die Rente gespart hat, scheut verständlicherweise das Risiko. Trotz seit einiger Zeit steigender Zinsen, bringen Zinsanlagen immer noch nur geringe Erträge. Bedenkt man dazu noch die Inflation, dürften die meisten Sparenden Kapital verlieren.

Heißt das, dass ich im Ruhestand zwangsläufig dabei zusehen muss, wie die Inflation an meinem Ersparten nagt? Zum Glück nicht. Gut durchdacht, gibt es sinnvolle Möglichkeiten, um auch im Alter sein Vermögen am Aktienmarkt weiter wachsen zu lassen:

Wer heute 65 Jahre alt ist, hat häufig noch 15, 20 oder mehr Jahre zu leben. Ein Zeitraum, der es möglich macht, sich unter gewissen Voraussetzungen am Aktienmarkt zu beteiligen und Gewinne zu erzielen. In einem solchen Fall bieten sich auch nach Renteneintritt breit streuende Aktienfonds oder ein ETF Indexfonds wie zum Beispiel MSCI-World an, da hierbei zahlreiche Länder und Branchen in den Index einfließen und mögliche Risiken somit gering gehalten werden. Wichtig hierbei: achten sie darauf, eine starke Übergewichtung einzelner Länder oder Branchen zu vermeiden. Ein häufiger Fehler von Anlegern ist, dass sie sich zu sehr auf den eigenen Heimatmarkt, also Deutschland, konzentrieren.

Höhere Renditechancen bringen auch höhere Risiken mit sich, allerdings werden Schwankungen oder Kurseinbrüche in der Regel über die Länge der Laufzeit ausgeglichen. Im Schnitt dauert es fünf Jahre, bis sich solche Aktienbeben nivelliert haben. Das bedeutet, dass Sie Zeit mitbringen sollten, um Kurseinbrüche und Schwankungen aussitzen zu können, denn Sie sollten niemals in die Situation geraten, ausgerechnet zu einem ungünstigen Zeitpunkt Anteile verkaufen zu müssen. Auf 30 Jahre gesehen, beläuft sich das durchschnittliche Wachstum jedoch auf etwa 7 Prozent pro Jahr, trotz aller Börseneinbrüche.

Um den Sprung ins Aktienwasser zu wagen, muss jedoch zunächst die Entscheidung gut abgewogen sein. Hierbei lautet die wichtigste Frage: "Wie viel Geld brauche ich im Alter pro Monat?" Idealerweise sind wiederkehrende Ausgaben, wie Miete und der tägliche Lebensbedarf, durch die festen monatlichen Einnahmen, die gesetzliche oder die betriebliche Altersvorsorge, abgedeckt. Ein komfortabler Notgroschen - zum Beispiel für außergewöhnliche Gesundheitsausgaben - sollte ebenfalls schnell verfügbar auf dem Girokonto oder dem Tagesgeldkonto liegen. Hierfür sollten mindestens vier bis sechs Monatseinkommen eingeplant werden.

Weiteres Vermögen, das über den Notgroschen hinausgeht und auf dem Girokonto oder dem Tagesgeldkonto liegen bleibt, verliert unweigerlich an Wert. Hier kommt ein breit gestreutes und günstiges ETF-Depot ins Spiel.
Investieren Sie in ein ETF-Depot, haben Sie entweder die Möglichkeit eine gewisse Summe auf einen Schlag oder aber eine monatliche Summe in einen ETF-Sparplan zu investieren. Unter Risikogesichtspunkten raten wir dazu, das für eine Anlage zur Verfügung stehende Kapital in Teilbeträge aufzuteilen und stufenweise anzulegen, z.B. über einen Wertpapiersparplan. So vermeiden Sie, Ihr ganzes Geld zu Höchstkursen anzulegen und kaufen stattdessen zu Durchschnittskursen. Planen Sie dieses Geld nicht anzurühren, können Sie Ihre Anlage zunächst laufen und das Geld einfach für Sie "arbeiten" lassen.

Alternativ steht es Ihnen auch offen, eine monatliche Auszahlung Ihres ETF-Depots vorzusehen, um damit Ihre monatliche Rente aufzubessern. Einen sogenannten ETF-Auszahlungsplan können Sie sich wie eine Art Dauerauftrag vorstellen, den Ihre Bank an Sie einrichtet: Sie erteilen der Bank den Auftrag, monatlich für einen bestimmten Betrag Wertpapiere zu verkaufen und Ihnen den Erlös auf Ihr Konto gutzuschreiben. Hierbei müssen Sie so kalkulieren, dass das Kapital bis an Ihr Lebensende ausreicht. Da ein Kapitalwachstum von 7 Prozent im Schnitt nicht unüblich ist, gilt die Annahme von 4 Prozent als gute Richtschnur für Ihre Kalkulation. Darüber hinaus sollten Sie davon ausgehen, dass Sie zu den zehn Prozent Ihrer Altersgruppe gehören, die am ältesten werden (95 Jahre). Weitere regelmäßige Geldzuflüsse können durch die Ausschüttung von Dividenden erfolgen.

Doch auch wenn Sie Ihr Vermögen in ein ETF-Depot investieren, ohne eine regelmäßige Auszahlung vorzusehen, gibt es eine Möglichkeit, wie Sie von positiven Entwicklungen am Markt profitieren können und dabei das Restrisiko minimieren: Bei guten Entwicklungen am Kapitalmarkt können Sie Ihre Rendite abschöpfen und ETF-Anteile verkaufen. Mit dem so erlösten Geld füllen Sie Ihr Tagesgeldkonto auf. Im Fall von schlechten Börsenjahren verzichten Sie darauf, Geld aus Ihrem Depot zu entnehmen und nutzen dann bei Bedarf Rücklagen aus diesem Tagesgeldkonto, ohne es wieder anhand der ETFs aufzufüllen.

Ein weiterer Vorteil von Wertpapierdepots gegenüber anderen Produkten: Dieser wird im Todesfall der Erbmasse angerechnet und den Hinterbliebenen vererbt. Somit profitieren auch die Nachkommen von einer gewinnbringenden Anlage im Rentenalter.

Bei Fragen darüber welches Produkt für Sie in Frage kommt, wenden Sie sich an die Beratung ihrer Hausbank.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB), Sylvie Ernoult Pressesprecherin , Burgstr. 28, 10178 Berlin Telefon: (030) 16630, Fax: (030) 16631399

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