Pressemitteilung | Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR)

Veröffentlichung der VIR Daten & Fakten 2025

(München) - Der Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) zieht eine erfreuliche Bilanz für das Reisejahr 2024. Laut der aktuellen Studie der FUR-Reiseanalyse wurden noch nie so viele Reisen wie im Jahr 2024 von Deutschen unternommen und so viel Geld dafür ausgegeben. Trotz einiger Herausforderungen zeigt sich die Branche stark, innovativ und zukunftsgerichtet. Digitalisierung, Nachhaltigkeit und die Anpassung an neue Reisegewohnheiten bieten enorme Chancen für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit.

Die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen. Mit 162,1 Millionen Reisen (ab zwei Tagen mit mindestens einer Übernachtung) wurde ein neuer Rekord erreicht und die bisherigen Höchstwerte aus dem Jahr 2019 mit 158 Millionen Reisen übertroffen. Auch die Ausgaben für Reisen stiegen auf beachtliche 127 Milliarden Euro, weit über den 96,7 Milliarden Euro von 2019.

Besonders bemerkenswert ist, dass sich die Reisegewohnheiten dynamisch an veränderte Lebensstile angepasst haben. Während längere Zweitreisen ab fünf Tagen leicht zurückgingen, erfreuten sich kürzere Reisen von zwei bis vier Tagen wachsender Beliebtheit. Deren Anzahl wuchs von 87,2 Millionen im Jahr 2019 auf 93,8 Millionen im Jahr 2024. Dies zeigt, dass Menschen weiterhin verreisen möchten, jedoch verstärkt kompaktere Erlebnisse bevorzugen. Die Zahl der Reisenden bei 2 bis4-tägigen Reisen blieb zu 2019 konstant, jedoch erhöhte sich die durchschnittliche Reisehäufigkeit auf 2,6 Reisen pro Jahr im Vergleich zu 2,4 im Jahr 2019. Dies ist ein klares Zeichen für eine anhaltend hohe Reiselust, die sich in flexibleren und häufiger unternommenen Reisen manifestiert.

Auch bei der Wahl der Verkehrsmittel gibt es interessante Entwicklungen. Flugreisen bleiben für längere Reisen ab fünf Tagen die erste Wahl, wenngleich der Anteil leicht von 47 Prozent auf 45 Prozent gesunken ist. Zugleich gewinnen Bahn und Auto jeweils einen Prozentpunkt hinzu. Im Segment der Kurzreisen von zwei bis vier Tagen ist der Anteil der Flugreisen hingegen von acht Prozent im Vorjahr auf nunmehr elf Prozent gestiegen. Dies deutet darauf hin, dass die zweite Haupturlaubsreise (5+ Tage) nicht entfällt, sondern in kürzerer Form stattfindet.

Die Zahl der Pauschalreisen ist sowohl bei längeren als auch bei kürzeren Reisen gestiegen. Im Bereich der Reisen ab fünf Tagen nahm die Anzahl der Pauschalreisen von 28,1 Millionen auf 29,5 Millionen zu, wobei die Umsätze für 2024 bei 48,8 Milliarden Euro liegen. Auch Kurzreisen profitieren von diesem Wachstum: Die Zahl der Pauschalreisen in diesem Segment stieg sogar von 11,4 Millionen auf 16,2 Millionen, während der Umsatz von 5,8 Milliarden auf 8 Milliarden Euro wuchs.

„Ein besonders positiver Trend ist die fortschreitende Digitalisierung der Reisebranche. Diese hat sich als ein entscheidender Wachstumstreiber erwiesen“ sagt Michael Buller, Vorstand des VIR. „Immer mehr Menschen buchen ihre Reisen über digitale Kanäle, ein Trend, der sich jedes Jahr kontinuierlich verstärkt hat“.

Besonders im Bereich längerer Reisen (5+ Tage) ist die Entwicklung beeindruckend. Während 2022 noch 50 Prozent aller Reisen rein über den Besuch einer Webseite gebucht wurden, stieg dieser Anteil 2024 auf 54 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 lag dieser Wert noch bei 42 Prozent. Dies unterstreicht den zunehmenden Komfort und das Vertrauen in digitale Buchungsformate. Der Trend zeigt sich noch deutlicher, wenn man alle digitalen Kanäle einbezieht, einschließlich E-Mail-Buchungen: Hier stieg der Anteil im Vorjahr von 59 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 62 Prozent.

Der Bereich der Kurzreisen (2-4 Tage) erweist sich als besonders digital affin. Hier erreichte der Anteil der Buchungen über digitale Kanäle mit 83 Prozent einen historischen Höchstwert. Reisende schätzen die einfache, schnelle und bequeme Möglichkeit, ihre Kurzurlaube über Online-Plattformen zu organisieren.

Über alle Reisen ab 2 Tagen (Haupturlaubs- und Kurzreisen) wurde ein neuer Rekordwert von 74% bei Buchungen über digitale Kanäle erreicht.

Ein weiteres interessantes Detail liefert die Sonderauswertung des Kreuzfahrtsegments: „Hier besteht noch Nachholbedarf in der digitalen Buchung, doch auch in diesem Bereich zeigt sich eine klare positive Entwicklung“ sagt Buller. 2024 wurden bereits 39 Prozent der Kreuzfahrten digital gebucht – ein Anstieg im Vergleich zu früheren Jahren, aber noch mit deutlichen Potenzial nach oben.

Auch der klassische Veranstaltermarkt ist stark in Bewegung. Hier zeigt sich laut den Daten der Travel Data + Analytics GmbH (TDA), dass rund 45 Prozent der Buchungen über Online-Reisebüros (OTAs) abgewickelt werden – ein erneuter Anstieg gegenüber 2023. „Dies verdeutlicht, dass die Digitalisierung längst ein integraler Bestandteil der Reiseplanung geworden ist und die Branche in eine zunehmend vernetzte Zukunft führt“ führt Buller an.

Fazit: Der VIR blickt optimistisch in die Zukunft. Die Tourismusbranche hat bewiesen, dass sie anpassungsfähig und innovationsstark ist. Mit gezielten politischen Maßnahmen kann sie weiter an Dynamik gewinnen. Digitalisierung, der Einsatz von KI Systemen, Blockchain Technologie, internationale Fachkräfte und gezielte Investitionen sind die Schlüssel zu langfristigem Erfolg. „Die Politik ist jetzt gefragt, die richtigen Rahmenbedingungen für eine Branche mit 6,2 Mio. Arbeitskräften zu schaffen, um die positive Entwicklung nachhaltig zu sichern“ sagt Michael Buller.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR), Leonhardsweg 2, 82008 Unterhaching, Telefon: 089 610 667 29

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