Vermögensbarometer 2003: Bürger zu stärkerer Eigenbeteiligung bei Sozialsystemen bereit

(Berlin) - Mehr als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sind zu einer stärkeren Eigenbeteiligung bei den sozialen Sicherungssystemen bereit. Das ist ein Ergebnis des „Vermögensbarometer 2003“ des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). „Bundestag und Bundesrat sollten die Chance nutzen und jetzt grundlegende Überarbeitungen der sozialen Sicherungssysteme und des Steuersystems vornehmen“, sagte der Präsident des DSGV, Dr. Dietrich H. Hoppenstedt, anlässlich der Pressekonferenz zum 79. Weltspartag in Berlin.

Hoppenstedt wies darauf hin, dass in der Bevölkerung große Unsicherheit hinsichtlich der eigenen finanziellen Zukunft herrsche. „Fast ein Drittel erwartet eine Verschlechterung der eigenen wirtschaftlichen Situation, nur 18 Prozent gehen von einer Verbesserung aus.“ Es müsse deshalb stärker als bisher deutlich werden, dass Reformen das Ziel hätten, den erreichten Wohlstand zu sichern.

Der DSGV-Präsident plädierte für eine grundlegende Steuerreform, die zu einer Besteuerung nach der individuellen Leistungsfähigkeit zurückkehrt. Notwendig sei die steuerliche Gleichbehandlung und Erfassung aller Einkünfte. Abzüge sollten nur zugelassen werden, wenn sie zur Erzielung der Einkünfte zwingend seien. „Auf diese Weise werden massive Senkungen der Tarife möglich.“ Zu diesem Gesamtkonzept gehöre auch die Abgeltungssteuer auf private Kapitalerträge.

Hoppenstedt sprach sich zugleich dafür aus, die Steuerreformstufe 2005 vorziehen. Damit sei zwar keine große Konsumwirkung verbunden, ein Verzicht auf diese Maßnahme würde jedoch zu einem erheblichen Vertrauensverlust mit konjunkturellen Folgen führen.

Für viele Menschen sei das eigene Haus am besten für den Vermögensaufbau geeignet - und gleichzeitig eine wichtige Form der Altersvorsorge. Vor diesem Hintergrund sei die vorgesehene Streichung von Eigenheimzulage und Wohnungsbauförderung ein falsches Signal. Ohne diese Instrumente wollen 60 Prozent der Bauwilligen ihre Hausbaupläne verschieben oder ganz aufgeben.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V. , Berlin (DSGV) Behrenstr. 31, 10117 Berlin Telefon: 030/202250, Telefax: 030/20225250