Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Verletzung von Gewerkschaftsrechten steigt

(Berlin) - Der neue Bericht über die internationale Missachtung von Gewerkschaftsrechten liegt vor. Und er ist niederschmetternd. Die Zahl der ermordeten Gewerkschafter hat sich gegenüber dem Jahr 2000 verdoppelt. Nach Angaben des Internationalen Bundes freier Gewerkschaften (IBFG) wurden bisher in diesem Jahr 210 Gewerkschafter ermordet, 8245 inhaftiert und mehr als 2900 geschlagen oder gefoltert. Negativer Spitzenreiter ist Kolumbien, wo allein 153 Menschen ihr Engagement für Arbeitsrechte mit ihrem Leben bezahlen mussten.

Die Unterdrückung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern hat viele Facetten. Der 200 Seiten starke Bericht des IBFG, der internationale Dachverband der Gewerkschaften, dokumentiert neben Menschenrechtsverletzungen auch ungerechtfertigte Entlassungen und Streikverbote aus 150 Ländern. Der Bericht stellt fest, dass die Unterdrückung der Gewerkschaftsrechte zunimmt und drastischer wird.

In vielen Ländern tolerieren es autoritäre Regime nicht mehr, dass die Beschäftigten gegen ihre Ausbeutung demonstrieren. Diese bedauernswerte Situation beschränkt sich nicht nur auf Entwicklungsländer. Auch in Industrieländern werden Streiks mit Geldbußen und Entschädigungsforderungen an Gewerkschaften geahndet, ihre Vertreter entlassen und die Beschäftigten gezwungen, aus der Gewerkschaft auszutreten.

Der IBFG weist seit Jahren darauf hin, dass die in seiner Jahresübersicht registrierten Verletzungen von Gewerkschaftsrechten nur die Spitze des Eisberges seien. Die Dunkelziffer ist weit größer.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Henriette-Herz-Platz 2 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0 Telefax: 030/24060-324

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