Verlage reagieren tatkräftig auf die Krise / Neue VDZ-KPMG-Studie "Chancen und Risiken der aktuellen wirtschaftlichen Lage für Verlage" beschreibt Reaktionen der Branche auf die angespannte Erlössituation / Maßnahmen zur Umsatzsteigerung stehen neben Maßnahmen zur Kostenoptimierung
(Berlin) - Die aktuelle wirtschaftliche Lage beeinflusst das Geschäft aller Verlage. Die Folgen sind Umsatzrückgänge bei vielen Erlösquellen. Es herrscht Unsicherheit darüber, wie auf die Herausforderungen reagiert werden kann:
- Welche Maßnahmen sind erfolgversprechend?
- In welchen Bereichen kann gespart werden?
- Wo sollte weiter investiert werden?
Antworten auf diese Fragen gibt die aktuelle Studie "Chancen und Risiken der aktuellen wirtschaftlichen Lage für Verlage", die der VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG und mit Unterstützung von Dr. phil. Dirk Jungels vom Lehrstuhl für Sport, Medien und Kommunikation der Technischen Universität München durchgeführt hat. An der schriftlichen Befragung nahmen 80 Vorstände, Geschäftsführer, Verlags-, Bereichs- oder Abteilungsleiter von Zeitschriften- und Zeitungsverlagen teil.
Kernergebnis: Die Umsatzhoffnung der Unternehmen ruht sowohl auf online- und mobilbasierten Geschäftsfeldern als auch auf sonstigen Geschäftsfeldern: 2008 haben die Verlagshäuser hier durchschnittlich 27,2 Prozent ihres Gesamtumsatzes erwirtschaftet. Bis 2012 wird von einer Erhöhung des Umsatzanteils dieser drei Geschäftsfelder auf durchschnittlich 35,2 Prozent ausgegangen und einem dementsprechenden Absinken des Anteils der klassischen Geschäftsfelder Anzeigen (41,3 auf 36,8 Prozent) und Vertrieb (37,4 auf 35,7 Prozent). "Die Verlage reagieren in der Mehrzahl ihrer Geschäftsbereiche tatkräftig auf die Lage. Insbesondere in den klassischen Abteilungen Anzeigen und Vertrieb werden Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung eingeleitet", so Dr. Markus Kreher, Partner bei KPMG. "Es findet eine Optimierung des Printprodukts statt. Die digitalen und mobilen Aktivitäten bleiben die Hoffnungsträger und werden weiter ausgebaut", erklärt Alexander von Reibnitz, Geschäftsführer Digitale Medien und Neue Geschäftsfelder beim VDZ.
Die Veröffentlichung enthält aktuelle Markteinschätzungen und Prognosen zur Umsatzentwicklung und Reaktionen auf die wirtschaftliche Lage, differenziert in Maßnahmen zur Umsatzsteigerung und zur Kostenoptimierung. Zudem werden Aussagen über deren Wirksamkeit sowie über den Zeithorizont der Wirksamkeit getroffen. Fallbeispiele aus Großbritannien und den USA komplettieren das Bild. Die Studie soll als Orientierungshilfe für die strategische und operative Ausrichtung von Verlagen dienen und bietet einen detaillierten Einblick in die Selbsteinschätzung der Branche.
Um der wirtschaftlichen Situation zu begegnen, wurden im Hinblick auf die Umsetzung von Maßnahmen der Verlagshäuser folgende Ergebnisse festgestellt:
- Zum Thema Portfoliobereinigung gab fast ein Drittel der Verlage an, Printtitel einzustellen
- Für den Bereich Anzeigen forcieren zwei Drittel der Verlage eine gemeinsame Vermarktung von Print und Online
- Im Bereich Vertrieb stehen Dialog-Marketing, Copypreiserhöhungen sowie eine verstärkte Abo-Gewinnung auf der Agenda
- Der Bereich Digitale Medien soll bei über 80 Prozent der Verlage weiter ausgebaut werden
- Planungen für eine Zusammenlegung von Redaktionen in Print und zwischen Print und Online bestehen bei rund der Hälfte der befragten Verlagshäuser
- Die Zentralisierung von Bereichen spielt insbesondere in dem Bereich Personal, IT und Finanzen eine Rolle.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e.V. (VDZ), Haus der Presse
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