Pressemitteilung | k.A.

Verkehr auf Mitte-Deutschland-Verbindung vor dem Zusammenbruch / Regionen müssen gemeinsam handeln

(München) - Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert die Verantwortlichen in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Thüringen auf, gemeinsam das Verkehrsangebot auf der Mitte-Deutschland-Verbindung Düsseldorf - Dortmund - Paderborn - Kassel - Eisenach - Erfurt neu zu regeln. Die Deutsche Bahn (DB) will zum Ende 2006 das Angebot ihrer ICE- und IC-Zügen drastisch reduzieren.

"Das ist ein schwerer Schlag gegen die Verwirklichung der deutschen Einheit", erklärt PRO BAHN-Pressesprecher Hartmut Buyken. "Es darf hier nicht so weit kommen, dass zwischen Düsseldorf, Kassel und Erfurt nur noch wenige direkte Züge fahren. Diese Entwicklung droht jedoch akut: Zwischen Nürnberg und Dresden fahren beispielsweise nur noch vier Schnellzüge täglich - so wenige wie zu Zeiten des Eisernen Vorhangs. Die DB ist nicht in der Lage, ein überzeugendes Angebot zu sichern. Die Regionen müssen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen."

Der Fahrgastverband stellt sich damit hinter eine Resolution des Nahverkehrs-Zweckverbandes Ruhr-Lippe, Unna, vom vergangenen Freitag. Dieser Zweckverband ist beauftragt, federführend für Nordrhein-Westfalen ein Konzept für die Mitte-Deutschland-Verbindung zu entwickeln. Die Finanzierung eines Ersatzes der von der DB gestrichenen Zugleistungen stößt aber auf große Probleme. "Wenn alle Beteiligten ihre Möglichkeiten einbringen, könnte die Mitte-Deutschland-Verbindung im bisherigen Umfang nicht nur aufrechterhalten bleiben, sondern sogar ausgebaut werden," erklärt der für Ostwestfalen-Lippe zuständige PRO BAHN-Regionalsprecher Rainer Engel. "Wir haben bereits kostensparende Alternativen entwickelt, die aber bisher von den Verantwortlichen nicht ernst genommen wurden."

Den derzeitigen ICE-Verkehr zwischen Düsseldorf und Erfurt subventionieren die Landesregierungen bis Dezember 2006. "Die DB hat kaum Werbung für die attraktive Verbindung gemacht, sondern lenkt Fahrgäste auf teurere Umwege," erklärt Engel. "Davor haben wir schon vor vier Jahren gewarnt. Weitere Fahrgäste wurden durch überhöhte ICE-Fahrpreise und den einmaligen Tarifdschungel vertrieben. Ungenutzt sind auch die Möglichkeiten, Fahrgäste aus weiteren Regionen, etwa aus Niedersachsen und Ostwestfalen-Lippe für die Verbindung zu gewinnen."

Quelle und Kontaktadresse:
PRO BAHN e.V. Bundesgeschäftsstelle Pressestelle Schwanthalerstr. 74, 80336 München Telefon: (089) 54456213, Telefax: (089) 54456214

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