Verkauf nicht im Sinn einer nachhaltigen, regionalen Wertschöpfung
(Düsseldorf) - Der Vorsitzende des Verbands öffentlicher Versicherer, Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl, äußert sich zu den Medienberichten über das Kaufinteresse eines privaten Versicherungskonzerns an der Provinzial NordWest. Die Gruppe der Öffentlichen spricht sich klar dafür aus, am erfolgreichen regionalen Geschäftsmodell festzuhalten. "Die öffentlichen Versicherer haben im Unterschied zu anderen Wettbewerbern ein funktionierendes Geschäftsmodell", betont Wolff von der Sahl. "Es kombiniert regionale Verankerung und Präsenz mit dezentraler Markt- und Ergebnisverantwortung - ein klares Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Versicherern." Die Öffentlichen, die mehrheitlich den Sparkassen gehören, werden in ihren Regionen als zuverlässige Geschäftspartner, Arbeitgeber und Förderer des Allgemeinwohls wahrgenommen. "Dabei liegt der große Vorteil des Sparkassen-Finanzverbunds in der Geschlossenheit aller Sparkassen und Verbundunternehmen", so Wolff von der Sahl. Er glaube bei einem Verkauf eines öffentlichen an einen privaten Versicherer nur an einen kurzfristigen positiven Effekt für die Eigentümer. "Es würde zwar schnell eine Summe X in die Kassen gespült, im Sinne einer nachhaltigen und regionalen Wertschöpfung halte ich dies aber nicht für sinnvoll."
Die öffentlichen Versicherer arbeiten zwar dezentral - also regional begrenzt - in ihrem jeweils eigenen Geschäftsgebiet. Sie kompensieren die Nachteile der dezentralen Struktur teilweise über eine Bündelung ihrer Kräfte. Zum Beispiel, indem sie über ihre Gemeinschaftsunternehmen in der Kranken- oder Rechtsschutzversicherung kooperieren. "Damit sind wir absolut wettbewerbsfähig - und das, ohne unser dezentrales Geschäftsmodell aufgeben zu müssen", sagt Wolff von der Sahl. Darüber hinaus haben sich die Öffentlichen durch Konsolidierung in den letzten Jahren zu heute elf Erstversicherern zusammengeschlossen, die fünf größten rangieren sämtlich in den TOP 20 des deutschen Versicherungsmarkts. "Durch die Konsolidierung innerhalb der Gruppe öffentlicher Versicherer konnten verstärkt Synergien gehoben werden um langfristig höhere Erträge für unsere regionalen Eigentümer zu erzielen." Die Sparkassen zögen aus ihrer Doppelrolle als Eigentümer und Vertriebspartner kontinuierlich Erträge bei gleichzeitigen Provisionseinnahmen. Zudem könnten sie strategisch auf Vertrieb und Produkte Einfluss nehmen. Eine einmalige Position in der Branche, die es zu halten gelte.
Mit einem Beitragsvolumen von rund 18 Milliarden Euro im Jahr 2011 und einem Marktanteil von mehr als 10 Prozent sind die öffentlichen Versicherer die zweitgrößte Erstversicherungsgruppe am deutschen Markt. Zur Gruppe der Öffentlichen gehören unter anderem die Versicherungskammer Bayern, die SV SparkassenVersicherung, die Provinzial-Versicherungen und die VGH.
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