Verdi weitet Streiks aus / WBO fordert Verhandlungsbereitschaft (#streik)
(Böblingen) - "Der WBO möchte eine Einigung erzielen. Daher werden wir alles daran setzen, am 18. Februar einen Abschluss zu erreichen," so WBO-Verhandlungsführer Eberhard Geiger. "Allerdings muss Verdi hierfür die bisherige Verweigerungshaltung aufgeben.
Im Raum steht nach wie vor die völlig überzogene Verdi-Forderung von 5,8 Prozent auf 12 Monate, die seit 2 Wochen von unverhältnismäßigen und unnötigen Streiks begleitet wird." Der WBO hat ein Angebot vorgelegt. Eberhard Geiger weiter: "Wir wollen eine Lösung - jetzt ist Verdi dran! Verdi hingegen setzt auf weitere Streiks. Am Mittwoch in Reutlingen, Tübingen, Göppingen und Geislingen sowie Karlsruhe, am Donnerstag im Landkreis Heilbronn, in Crailsheim, Schwäbisch Hall und Tuttlingen, am Freitag in Ludwigsburg.
Der WBO kritisiert die wiederholten Streikmaßnahmen: "Verdi verspielt viel Vertrauen in der Bevölkerung und auf Seiten der Betriebe", so Yvonne Hüneburg, stellv. WBO-Geschäftsführerin, zur Verdi-Verweigerungshaltung. "Der Fahrgast ist Verdi offenbar völlig egal! Die Fahrgäste habe kein Verständnis für die unnötigen Arbeitsniederlegungen. Die Verhandlungsführer sollen verhandeln, die Busfahrer sollen fahren, hört man allenthalben."
Das jetzige WBO-Angebot folgt inhaltlich nah dem Abschluss, den man vor zwei Jahren getätigt hat. Damals hat man mit 2,4 Prozent und 2,2 Prozent bei 27 Monaten Laufzeit mit Verdi abgeschlossen. Wichtig ist dem WBO auch eine lange Laufzeit des Lohntarifabschlusses. Mindestens 24 Monate Laufzeit beim Lohntarifvertrag - wie in den Vorjahren - ist für die Betriebe von existenzieller Wichtigkeit. "Die Arbeitgeber haben mit diesem Angebot ein Signal gesendet: Wir wollen einen Abschluss! Außerdem haben wir ein Angebot für die Azubis gemacht - das wird leider nicht honoriert," so Yvonne Hüneburg vom WBO.
Eberhard Geiger erklärt abschließend: "Wir bedauern, dass Verdi sich aktuell nicht auf die Verhandlungen konzentriert, sondern die Auseinandersetzung über den Fahrgast austrägt, der auf die Verhandlungen überhaupt keinen Einfluss nehmen kann. Das ist unverhältnismäßig - Streik kann und darf nur das letzte Mittel sein. Wir hoffen, dass Verdi am 18. Februar mit realistischeren Vorstellungen an den Verhandlungstisch zurückkehrt."
Hintergrund: Am Donnerstag, 7. Februar hat der WBO bei den Tarifverhandlungen ein Angebot vorgelegt: Insg. 5,8 Prozent mehr Entgelt bei einer Laufzeit von 36 Monaten für das Fahrpersonal im privaten Omnibusgewerbe Baden-Württembergs. Dies wurde von Verdi abgelehnt. Die Verdi-Forderung von 5,8 Prozent mehr Lohn bei einem aktuellen BKF-Lohn von 17,00 Euro ist unverhältnismäßig: Der Fahrgast ist nicht das Verdi-Sparschwein! Viele ÖPNV-Nutzer sind auf einen bezahlbaren ÖPNV angewiesen. Als verantwortungsvoller Sozialpartner steht der WBO zu einer guten Entlohnung - aber im Gegensatz zu Verdi haben die privaten Omnibusunternehmen auch den Fahrgast im Blick.
Quelle und Kontaktadresse:
WBO - Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V.
Klaus Zimmermann
Dornierstr. 3, 71034 Böblingen
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