Pressemitteilung | ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Verbraucherschutz muss wieder Grundlage für Gesundheitspolitik sein

(Eschborn) - „Es ist dringend erforderlich, dass der Verbraucherschutz wieder zur wesentlichen Grundlage deutscher Gesundheitspolitik wird.“ So kommentierte der Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Hans-Günter Friese, den Rücktritt von Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer. Fischer hatte ihre Entscheidung vor allem damit begründet, dass sie das Vertrauen der Bevölkerung in einen wirksamen Verbraucherschutz nicht gefährden wolle. Mit ihrem Rücktritt wolle sie dem Neuanfang eine Chance bieten. „Dies muss nun auch wieder für die Gesundheitspolitik und hier vor allem für die Arzneimittelversorgung gelten“, meinte Friese, der Fischers Nachfolgerin Ulla Schmidt zu einer klaren Absage an den Versandhandel mit apothekenpflichtigen Arzneimitteln aufforderte.

Dieser war von allen Bundesregierungen wegen der mit ihm verbundenen Gefahren – zuletzt 1998 im Arzneimittelgesetz - verboten worden, um den Schutz des Verbrauchers sicherzustellen. Durch die massiven PR-Strategien einer Internetapotheke habe sich in den letzten Monaten ein Aufweichen dieser klaren Positionen im Bundesgesundheitsministerium erkennen lassen. „Damit muss nun Schluss sein“, betonte Friese. Angesichts der BSE-Krise habe sich einmal mehr gezeigt, wie wichtig das Recht des Verbrauchers auf Schutz seiner Interessen und seiner Gesundheit sei. Der ABDA-Präsident zeigte keinerlei Verständnis dafür, dass das Prinzip des vorbeugenden Gesundheitsschutzes gerade im so sensiblen Bereich der Arzneimittelversorgung nicht gelten solle. Zahlreiche Untersuchungen – unter anderem der Stiftung Warentest – hätten gezeigt, dass die Arzneimittelversorgung via Versandhandel nicht nur teurer ist, als die über öffentliche Apotheken, sondern zudem erhebliche Risiken in sich berge. So hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgestellt, dass es sich bei 10 Prozent aller im Internet vertriebenen Arzneimittel um Fälschungen handele.
Friese betonte, dass auch die deutschen Apotheker das Internet verstärkt zur Information der Verbraucher nutzen wollen. Er kündigte ein Internet-Portal aller deutschen Apotheken noch in diesem Jahr an, in dem die Patienten auch die Möglichkeit haben sollen, Arzneimittel vorzubestellen – zur Abholung in der von ihnen gewählten Apotheke. „In Punkto Verbraucherschutz bietet die öffentliche Apotheke ein Maß an Sicherheit, das von keinem anderen Vertriebsweg auch nur annähernd gewährleistet werden kann“, meinte Friese, „und dies nicht nur kostengünstig, sondern auch flächendeckend und rund um die Uhr.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) Postfach 57 22 65732 Eschborn Telefon: 06196/9280 Telefax: 06196/928556

NEWS TEILEN: