Pressemitteilung | Die Verbraucher Initiative e.V.

VERBRAUCHER INITIATIVE fordert Meldepflicht für alle Kontrolleure

(Berlin) - Als absolut inakzeptabel wertet die VERBRAUCHER INITIATIVE das Schweigen von Kontrolleuren im Nitrofenskandal. Wer erkennt, dass Schadstoffe in die Nahrungskette gelangt sind, der muss dies unverzüglich melden. Der Bundesverband kritischer Verbraucherinnen und Verbraucher fordert deshalb eine Meldepflicht für alle Kontrollstellen.

Die von Verbraucherministerin Künast angekündigte Meldepflicht für die von staatlichen Behörden durchgeführten Lebensmittelkontrollen ist nach Ansicht der VERBRAUCHER INITIATIVE nicht ausreichend. "Das Problem liegt tiefer, denn es sind auch private Labors und Institute in die Kontrollen einbezogen. Für diese muss die gleiche Pflicht gelten," erklärt dazu der Geschäftsführer des Bundesverbandes, Georg Abel.

Es kann nicht sein, dass – wie im Nitrofen-Fall geschehen - privat arbeitende Kontrollstellen selbst darüber entscheiden, ob sie mit dem zuständigen Ministerium in Brandenburg zusammenarbeiten oder nicht.
Abel verweist darauf, dass bereits Anfang des Jahres private Labors in Rheinland-Pfalz und Bayern sich als Sicherheitsrisiko entpuppten, weil sie Zehntausende Fleischproben fehlerhaft auf BSE testeten. Die Schlampereien waren im Februar diesen Jahres aufgedeckt worden, nachdem das Fleisch bereits in den Handel gelangt war.

Eine klare Absage erteilt die VERBRAUCHER INITIATIVE den Forderungen nach einer Kurskorrektur in der Agrarwende. Abel: "Das Kesseltreiben gegen die von Frau Künast eingeleitete Agrarwende ist nicht gerechtfertigt. Nicht die ökologische Landwirtschaft ist das Problem, sondern schlampige Kontrollen und die unangebrachte Blauäugigkeit einiger Öko-Kontrollstellen. Hier muss man ansetzen, um das Vertrauen der Kunden wieder zu gewinnen."

Quelle und Kontaktadresse:
Die Verbraucher Initiative e.V. Elsenstr. 106 12435 Berlin Telefon: 030/5360733 Telefax: 030/53607345

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