Verbesserung des Hinweisgeberschutzes und der Kontrolle von Arzneimitteln überfällig / Transparency Deutschland begrüßt Verleihung des Whistleblowerpreises an ehemalige Mitarbeiter der "Alten Apotheke" und Can Dündar
(Berlin) - Die Antikorruptionsorganisation Transparency Deutschland begrüßt die Verleihung des diesjährigen Whistleblowerpreises durch die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) und IALANA Deutschland an Martin Porwoll, Maria-Elisabeth Klein und Can Dündar. In Deutschland gibt es nach wie vor keinen effektiven Schutz für Hinweisgeber. Die beiden Fälle machen deutlich, wie dringend eine Verbesserung des Hinweisgeberschutzes und der Arzneimittelforschung und -kontrolle in Deutschland ist.
Durch ihre Enthüllungen machten die beiden ehemaligen Mitarbeiter der "Alten Apotheke" in Bottrop Martin Porwoll und Maria-Elisabeth Klein öffentlich, wie diese über Jahre teure Krebsmedikamente streckte und tausende Menschen in fünf oder sechs Bundesländern betrog. Offenbar fiel die jahrelange "Krebsmittel-Panscherei" weder den verschreibenden Onkologen noch den Aufsichtsbehörden auf und wäre ohne die beiden mutigen Hinweisgeber nicht entdeckt worden.
Patientinnen und Patienten sind darauf angewiesen, dass zugelassene Arzneimittel wirksam und sicher sind. "Viele wissenschaftliche Erkenntnisse über Nutzen und Schaden von Arzneimitteln sind intransparent, da sie als Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse betrachtet werden. Das könnte erklären, warum es über mehrere Jahre niemandem auffiel, dass gestreckte Substanzen verabreicht wurden" so Angela Spelsberg, Leiterin der Arbeitsgruppe Gesundheitswesen von Transparency Deutschland.
Transparenzmängel müssen bei Einrichtungen der klinischen Forschung, bei medizinischen Ethikkommissionen, bei den Aufsichtsbehörden und bei der Gesundheitspolitik erkannt und behoben werden. Statt eines weiteren Wegschauens steht hier eine umfassende Reform im Interesse der Patienten und des Allgemeinwohls an.
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Transparency International - Deutschland e.V.
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