Verband darf vor falschem Behördenservice unter 0190-Nummern warnen
(Berlin) - Der Deutsche Städtetag darf vor teuren Neppnummern warnen, die dem Anrufer einen Behördenservice suggerieren, den es tatsächlich gar nicht gibt. Das hat das Landgericht Duisburg heute entschieden. Damit haben die Richter die Klage eines Unternehmens aus Herne abgewiesen, das dem Deutschen Städtetag einen geschäftsschädigenden Boykott-Aufruf vorgeworfen hatte. Der kommunale Spitzenverband hatte seine Mitglieder wegen der Machenschaften der Firma alarmiert und empfohlen, auch die Bürger darüber zu informieren.
In diesem Fall inserieren die unseriösen Betreiber von 0190-Telefonnummern im Telefonbuch unter Stichwörtern wie beispielsweise Straßenverkehr/ Info zur Kfz-Zulassungsstelle, Führerschein und Kfz-Angelegenheiten mit einer Ortsnetznummer und erwecken den Eindruck, es handele sich um eine Behördennummer. Statt mit einem städtischen Amt verbunden zu werden, hört der Anrufer aber lediglich eine Computeransage, die ihn an eine 0190-Nummer verweist. 3,63 Mark pro Minute kostet ein Anruf dort - für Informationen, die nicht selten falsch oder unpräzise sind. Die Verwaltungen selbst haben mit der Rufnummer gar nichts zu tun.
Das Duisburger Urteil schützt die Bürger vor Abzockerei, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Stephan Articus. Nachahmer, die ebenfalls Auskünfte in kommunalen Angelegenheiten gegen eine überhöhte Gebühr erteilen wollen, werden dadurch hoffentlich abgeschreckt. Wir weisen als Städtetag nochmals ausdrücklich darauf hin, dass städtische Auskünfte von den zuständigen Ämtern kostenlos erteilt werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Städtetag
Straße des 17. Juni 112
10623 Berlin
Telefon: 030/377110
Telefax: 030/37711999