Verbände warnen vor massenhaftem Einsatz von Heizlüftern
(Berlin) - Vor dem Hintergrund drohender Energieknappheit im Winter und steigender Preise für Erdgas, haben sich die Umweltorganisationen BUND, Deutsche Umwelthilfe (DUH), Germanwatch, Greenpeace, NABU, WWF und der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) heute klar gegen die verstärkte Nutzung von Heizlüftern ausgesprochen. In einem gemeinsamen Papier weisen die Organisationen darauf hin, dass massenhaftes Heizen mit Heizlüftern zu lokalen Stromausfällen führen kann, dass die Strompreise weiter in die Höhe getrieben werden und sich das Ressourcenproblem verschärft.
Die Sorge vor einem kalten Winter lässt Heizlüfter für viele Menschen als gute Alternative erscheinen, aber das Gegenteil sei der Fall, warnen die Verbände. "Nutzen zahlreiche Haushalte Heizlüfter gleichzeitig, kann dies zu einer lokalen Überlastung des Stromnetzes führen. Es besteht die Gefahr von lokalen Stromausfällen, weil die vielen Heizlüfter nicht beim Netzbetreiber angemeldet werden müssen. Netzbetreiber können diese, anders als große Verbraucher, nämlich nicht vom Netz nehmen."
Zudem warnen die Organisationen vor explodierenden Stromkosten, denn das Heizen von Wohnraum mit Heizlüftern ist teuer. Die vermehrte Nutzung von Heizlüftern würde den Preis für Strom wie eine Spirale noch weiter in die Höhe treiben. Vermeintliche Kosteneinsparungen beim Gas müssten die Verbraucher*innen dann mit deutlich höheren Stromrechnungen bezahlen.
Die Organisationen rufen daher zur Besonnenheit auf. "Private Haushalte werden auch dann noch mit Gas versorgt werden, wenn sich die Versorgungslage in Deutschland verschlechtert. Denn gewisse Verbraucher*innen-Gruppen sind gesetzlich geschützt, auch wenn die Bundesregierung die Notfallstufe - die höchste von drei Warnstufen - ausruft", heißt es in dem gemeinsamen Papier.
Gleichzeitig weisen die Umweltorganisationen auf wirksamere Alternativen hin. So müsse der Energieverbrauch insgesamt reduziert werden - nicht nur in privaten Haushalten, sondern insbesondere in der Industrie. Zudem appellieren die Organisationen an die Bundesregierung, ihre Anstrengungen bei der Energiewende deutlich zu erhöhen, nicht zuletzt, um die fossilen Abhängigkeiten schneller zu beenden.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Naturschutzring (DNR) - Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände e.V.
Thorsten Greb, Referent Presse und Kommunikation
Marienstr. 19-20, 10117 Berlin
Telefon: (030) 678 17 75-70, Fax: (030) 678 17 75-80
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