Verbände fordern von Bundesregierung Einsatz für starke UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung
(Berlin) - Die zweite Runde der UN-Verhandlungen für weltweite Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsziele findet noch bis zum Freitag in New York statt. Der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) und das Forum Umwelt und Entwicklung fordern die Bundesregierung auf, sich für ambitionierte Ziele für nachhaltige Entwicklung einzusetzen. Die Nachhaltigkeitsziele sollen auch für Deutschland gelten.
"Die Bundesregierung muss sich dafür stark machen, dass die neuen Nachhaltigkeitsziele auf den allgemeinen Menschenrechten basieren", sagt Dr. Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender von VENRO. "Mit den neuen Zielen müssen die Rechte auf Nahrung, Gesundheit, soziale Sicherheit, Bildung, Sanitärversorgung sowie menschenwürdige Arbeit weltweit verwirklicht werden."
In einer gemeinsamen Stellungnahme bewerten VENRO, das Forum Umwelt und Entwicklung und weitere Organisationen der Zivilgesellschaft die deutsche Verhandlungsposition. Grundlage der Verhandlungen sind 17 Ziele, die eine Arbeitsgruppe der UN bereits erarbeitet hat. Darin stehen neben Armuts- und Hungerbekämpfung Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften im Fokus.
VENRO und das Forum Umwelt und Entwicklung fordern von der Bundesregierung, sich klar dafür einzusetzen, dass der Zielkatalog bei den Verhandlungen als rote Linie gilt und übernommen wird.
"Die Ziele dürfen nicht nur selektiv umgesetzt werden, sondern müssen für alle Staaten verpflichtend sein. Das gilt auch für Deutschland", sagt Jürgen Maier, Geschäftsführer vom Forum Umwelt und Entwicklung. "Wir fordern die Bundesregierung aus diesem Grund dazu auf, Ungleichheiten auch im eigenen Land anzugehen. Dazu gehören eine Überwindung unserer auf Ressourcenverschwendung ausgerichteten Wirtschaftspraktiken und ein klares Bekenntnis zu Umweltschutz und Armutsbekämpfung."
Im September sollen Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals - SDG) von den Vereinten Nationen in New York verabschiedet werden. Die SDG sollen die Millenniumsentwicklungsziele ab 2016 ablösen, Umwelt, Nachhaltigkeit und Entwicklung verbinden und für alle Länder verpflichtend sein. Über Details, Finanzierung und Umsetzungsstrategien wird noch bis zum Sommer verhandelt.
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