Veränderungsrate verschärft die Finanzprobleme der Kliniken
(Berlin) Es kann nicht sein, dass die Krankenhäuser zum staatlichen Mangelverwalter degradiert werden, so kommentierte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Burghard Rocke, die vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) bekannt gegebene sogenannte Veränderungsrate für das Jahr 2004 am 17. September auf einer Fachtagung in Berlin.
Danach dürfen die Krankenhausbudgets im kommenden Jahr nur um 0,02 Prozent (West) bzw. 0,71 Prozent (Ost) steigen. Demgegenüber stehen jedoch allein im Personalbereich Kostenzuwächse von 4,5 Prozent (Ost) und 2,8 Prozent (West) aufgrund der linearen und strukturellen Tarifsteigerungen. Verschärfend wirke zudem die 1-Prozent-Abgabe der Kliniken für die Integrierte Versorgung. Rocke stellte klar, dass die Veränderungsrate für die Kliniken in Wahrheit eine weitere Minusrunde bedeute. Das Defizit liege im nächsten Jahr bei mehr als 1,5 Milliarden Euro. Rocke wies daraufhin, dass es äußerst fraglich sei, ob die Kliniken im Gegenzug aus dem Sondertopf für die Integrierte Versorgung überhaupt Zahlungen erhielten.
Der DKG-Präsident betonte, dass die Kliniken eine solche eklatante Differenz zu den Personalkostensteigerungen nicht mehr verkraften könnten. Nach zehn Jahren real sinkender Budgets, klaffe die Schere nunmehr derart weit auseinander, dass die Folgen der unsachgerechten Deckelung in der stationären Versorgung spürbar würden.
Die jährlich im September vom BMG veröffentlichte Veränderungsrate fasst die Zunahme der beitragspflichtigen Einnahmen in der GKV zusammen und ist Grundlage für die Anpassung der Krankenhausbudgets.
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