ver.di-Vize Michael Sommer warnt Arbeitgeber vor 'richtigem Ärger'

(Berlin/Köln) - Der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Michael Sommer, hat Arbeitgeber und Regierung davor gewarnt, den Kündigungsschutz anzutasten. Sommer, der auf dem Bundeskongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Ende Mai für das Amt des DGB-Vorsitzenden kandidiert, sagte auf der Mai-Kundgebung in Köln: "Wer in Deutschland den Kündigungsschutz verschlechtern, die Mitbestimmung einschränken, das Tariftreuegesetz verhindern oder das Tarifrecht unterlaufen will, der muss sich darauf einstellen, dass er richtig Ärger kriegt! Unter uns gesagt: Egal, wer in Berlin regiert oder regieren will."

Sommer beklagte, Manager und Funktionäre der Wirtschaftsverbände hätten es "tatsächlich geschafft, den Politikern einzureden, ihre schnöden Interessen seien identisch mit denen des ganzen Landes. Sie haben es geschafft, uns einzureden, dass ihr Wohl auch unser Wohl sei. Welch ein Irrsinn!"

Der Gewerkschafter rief die Arbeitnehmer/innen erneut dazu auf, die "Meinungsführerschaft" zurück zu gewinnen: "Wenn wir eine andere Politik wollen, eine bessere Politik wollen, dann müssen wir wesentlich stärker als bisher um die politische Lufthoheit kämpfen. Dann dürfen wir uns nicht klein machen lassen vom Standortgerede und unsere Gehirne vernebeln lassen vom ewigen Gefasel vermeintlicher Wirtschaftsfachleute."

Die Arbeitnehmer/innen erwirtschafteten die Gewinne, sagte Sommer. "Und wir sind doch die letzten, die in diesem Land noch Steuern zahlen. Wir haben ein Recht darauf, gehört zu werden, ernst genommen zu werden! Wir haben ein Recht darauf, dass in diesem Land eine Politik betrieben wird, die unsere Interessen wahrnimmt. Die unsere Wünsche aufgreift und unsere Nöte hört."

Quelle und Kontaktadresse:
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