ver.di verurteilt brutalen Angriff auf Kollegen bei verbotener "Querdenker"-Demo in Berlin
(Berlin) - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) verurteilt aufs Schärfste den brutalen Angriff auf einen Gewerkschaftskollegen bei einer verbotenen "Querdenker"-Demonstration am Sonntag in Berlin.
"Diese brutale Gewalttat zeigt überdeutlich, dass es bei den sogenannten 'Querdenker'-Demos nicht um Kritik und Meinungsfreiheit geht, sondern um eine Ansammlung von Feinden der Demokratie", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz am Montag in Berlin.
Zunächst hatte der "Tagesspiegel" berichtet, dass der Berliner Landesgeschäftsführer der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di, Jörg Reichel, am Sonntag von Koordinatoren der "Querdenker"-Demos in Berlin-Kreuzberg vom Fahrrad gezerrt und brutal geschlagen und getreten worden war. Nur durch das beherzte Eingreifen anderer Passanten ließen die Angreifer von dem Gewerkschafter ab, der sich im Anschluss zur Behandlung ins Krankenhaus begeben musste. Reichel erlitt Verletzungen an der Schulter und an den Beinen.
"Jörg Reichel hat sich bei zahllosen Demonstrationen in den letzten Monaten für gute Arbeitsmöglichkeiten von Journalistinnen und Journalisten sowie für die Sicherheit und den Schutz der Berichterstatter*innen vor Übergriffen eingesetzt", betonte Schmitz.
Reichels Foto und Name war in einschlägigen Telegram-Gruppen der "Querdenker"-Szene geteilt worden, er selbst hatte Bedrohungen und Anfeindungen öffentlich gemacht, allerdings auch erklärt, dass er sich dadurch nicht von seinem Einsatz für gute journalistische Arbeit abhalten lassen wollte.
"Es ist höchste Zeit, dass Sicherheitsorgane und Behörden die selbsternannten 'Querdenker' nicht länger als Impfkritiker verharmlosen, sondern die demokratiefeindlichen Bestrebungen, die sich immer wieder - so auch am Sonntag - in Angriffen auf Polizei und Journalist*innen ernst nehmen und mit allen Mitteln des Rechtsstaats bekämpfen", sagte ver.di-Vorstand Schmitz. "Wir wünschen Jörg Reichel gute Besserung und werden uns gemeinsam, als ver.di und dju, weiterhin entschieden für eine freie und gute journalistische Berichterstattung einsetzen."
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