Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

ver.di verstärkt Streiks bei Banken und Handel

(Berlin) - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) dehnt ihre Streiks im Bankgewerbe und im Handel aus. In allen anderen großen Branchen, für die ver.di die Tarifverhandlungen führt, seien erfolgreiche Abschlüsse erzielt worden. Es gelte nun, dies auch für die noch laufenden Runden durchzusetzen. Dazu bündele nun die gesamte Gewerkschaft ihre Kraft auf die verbleibenden Tarifrunden bei Banken und im Einzel- und Großhandel.

„Wir erwarten von den Bankarbeitgebern ein klares Signal zu Verhandlungen über deutliche Gehaltssteigerungen ohne Vorbedingungen“, forderte Verhandlungsführer Hinrich Feddersen. ver.di erwarte nach drei Verhandlungsrunden ohne Angebot, dass die Arbeitgeber jetzt ihre „Denkpause“ beenden. „Wir sind verhandlungsbereit“, betonte Feddersen. „Sollten die Arbeitgeber nicht einigungswillig sein, werden wir die Streiks über die Sommerwochen fortsetzen und eine Informationskampagne für die Bankkunden auflegen.“

Bei den Belegschaften im Handel steige die Wut. „Wenn die angelaufenen vierten Tarifrunden im Einzelhandel zu keinem Ergebnis führen, sind wir auf breit angelegte Streiks während des Sommerschlussverkaufs vorbereitet“, sagte Franziska Wiethold vom ver.di-Bundesvorstand. Auch im Großhandel würden die Streiks dann fortgesetzt. Die Empfehlungen der Verbände, die Gehälter einseitig zu erhöhen, hätten die von Arbeitgeberseite erhoffte Wirkung verfehlt. „Von Streikmüdigkeit keine Spur“, so Wiethold. Von den in anderen Branchen erreichten deutlichen Lohnsteigerungen würden sich die Beschäftigten im Handel nicht abkoppeln lassen, unterstrich die Gewerkschafterin. „Statt freiwilliger Zahlungen erwarten wir von den Arbeitgebern ernst zu nehmende Angebote.“

Am Freitag würden die Streiks im Bankgewerbe auf die Bundesländer Baden-Württemberg, Berlin, Saarland und Schleswig-Holstein ausgedehnt. Mehrere tausend Bankangestellte in Stuttgart, Ludwigsburg, Leonberg, Mannheim, Kiel, Saarbrücken und Berlin würden in den Streik treten.

Im Einzelhandel würden auch die Bundesländer in den Arbeitskampf einbezogen, in denen bis zum 30. Juni noch Friedenspflicht geherrscht hatte. Das sind Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V. Potsdamer Platz 10 10785 Berlin Telefon: 030/69560 Telefax: 030/69563956

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