ver.di startet Kampagne fĂŒr Erzieherinnen und SozialpĂ€dagogen: Mehr Anerkennung - mehr Geld - mehr Personal- mehr fĂŒr die Gesundheit
(Berlin) - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) startet am morgigen Dienstag (17. MĂ€rz 2009) eine bundesweite Kampagne fĂŒr die insgesamt rund 600.000 BeschĂ€ftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Unter dem Motto "Chancen fördern - Anerkennung fordern" will ver.di die Ăffentlichkeit auf die zunehmend intensivierte Arbeit der Erzieher/innen, SozialpĂ€dagogen/innen und Sozialarbeiter/innen aufmerksam machen. Zum Auftakt werden in 32 StĂ€dten GroĂflĂ€chenplakate von Kiel bis MĂŒnchen geschaltet. Am 30. MĂ€rz 2009 gehen auĂerdem die Verhandlungen fĂŒr die Sozial- und Erziehungsdienste in die zweite Runde.
"Die BeschĂ€ftigten in den Sozial- und Erziehungsberufen sind einer extrem hohen Arbeitsbelastung bei gleichzeitig unterdurchschnittlicher Bezahlung ausgesetzt", kritisiert der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske. Mehr als ein Drittel der Erzieherinnen wĂŒrden weniger als 1.500 Euro brutto verdienen, Sozialarbeiter wĂŒrden durchschnittlich mit lediglich 2.426 Euro nach Hause gehen. Vor diesem Hintergrund bestehe dringender Handlungsbedarf, so der ver.di-Chef. Es werde Zeit fĂŒr ein neues und gerechtes Eingruppierungssystem mit einer angemessenen Bezahlung fĂŒr die BeschĂ€ftigten. Die Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst mĂŒssten entsprechend aufgewertet werden. Zudem mĂŒsse bundesweit mehr Personal eingestellt werden, um den Anforderungen gerecht werden zu können.
"Die Erzieherinnen, Sozialarbeiter und SozialpĂ€dagogen sind hochmotiviert und engagiert, sie stoĂen in ihrer Arbeit jedoch auf Grund der hohen Belastungen an ihre Grenzen", erklĂ€rte Bsirske. Daher seien bessere Rahmenbedingungen durch bessere Bezahlungen, bessere PersonalschlĂŒssel, geringere Fallzahlen und bessere Ausstattungen der Einrichtungen dringend notwendig.
Die Anforderungen an die TĂ€tigkeiten seien in den letzten Jahren immer mehr gestiegen. So sei der Kita-Alltag fĂŒr die Erzieherinnen durch die EinfĂŒhrung neuer BildungsplĂ€ne, individuelle Förderungen und Angebote in den verschiedenen Bildungsbereichen, aber auch durch die Zunahme sozialer Ungleichheiten stark verĂ€ndert worden.
Sozialarbeiter und SozialpĂ€dagogen wĂŒrden tĂ€glich mit belastenden Situationen konfrontiert: Kinderarmut, ZukunftsĂ€ngste, Missbrauch und Gewalt. Die soziale Arbeit wĂŒrde immer mehr zum Garanten der sozialen Ausgestaltung der Gesellschaft werden, betonte Bsirske. Damit wachse die hohe Belastung in diesen verantwortungsvollen Berufen immer mehr.
ver.di fordert in den laufenden Tarifverhandlungen neben einer besseren Eingruppierung auĂerdem einen Gesundheitstarifvertrag im Erziehungsdienst, um den körperlichen und psychischen Belastungen entgegentreten zu können.
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