ver.di lehnt weitere Privatisierung der Arbeitsvermittlung ab

(Berlin) - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat Forderungen nach einer stärkeren Privatisierung der Arbeitsvermittlung eine klare Absage erteilt. "Die Erfahrung zeigt, dass sich private, gegen Entgelt tätige Arbeitsvermittler bevorzugt um leicht vermittelbare Arbeitslose kümmern", erklärte ver.di-Vorstandsmitglied Isolde Kunkel-Weber am 6. Februar in Berlin. Die schwierigen Fälle, die keinen schnellen Gewinn versprächen, blieben bei den privaten Arbeitsvermittlungen links liegen.

Die Beschäftigten der Arbeitsämter würden neben der "klassischen" Vermittlung mit einer Vielzahl von Maßnahmen dafür sorgen, dass Arbeitssuchende möglichst schnell eine geeignete Beschäftigung finden. Qualifizierung und Training, Vermittlung von Praktika, die Akquise offener Stellen sowie die Nutzung moderner Informationstechnologie zur Arbeitsvermittlung seien die Instrumente, mit denen die Arbeitsämter ihren "Kunden" helfen, den Weg in den Arbeitsmarkt zu finden.

"Die Arbeitsbelastung ist durch die Massenarbeitslosigkeit erheblich gestiegen", erklärte Kunkel-Weber. Die im Jobaktiv-Gesetz vorgesehene Ausweitung der Zahl der Vermittler um 3000 sei daher unverzichtbar. "Arbeitsvermittlung ist eine qualitativ hochwertige Dienstleistung und sehr personalintensiv", so die Gewerkschafterin. Gute Beratung von Arbeitssuchenden und Arbeitgebern, die einstellen wollen, brauche Zeit.

Dass die in den Arbeitsämtern Tätigen daran interessiert sind, die Leistungsfähigkeit der Arbeitsvermittlung weiter zu verbessern und die Kundenorientierung zu steigern, hätten sie gemeinsam mit ihrer Gewerkschaft ver.di im Reformprojekt "Arbeitsamt 2000" bewiesen, betonte Kunkel-Weber. Im Rahmen dieser Reform seien bisher 60 Prozent der insgesamt 181 Ämter reorganisiert worden.

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