ver.di kündigt Ausweitung von Journalistenstreiks an Einbeziehung der Technik bei Zeitungen nicht mehr ausgeschlossen
(Berlin) - Der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke kündigte für den Fall, dass sich die Zeitungsverleger in der Verhandlungsrunde am Mittwoch nicht bewegen, eine Ausweitung der Streiks in der Zeitungsbranche an. "Dann werden wir den Streik der Redakteurinnen und Redakteure ausweiten und weitere Redaktionen zur Urabstimmung aufrufen." Er schloss dabei Solidaritätsstreiks von Verlagsangestellten und Beschäftigten in der Technik der Zeitungshäuser nicht aus. "Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Druckindustrie wissen, dass die Unternehmer von ihnen ähnliche Opfer verlangen werden wie in der Redakteursrunde", so Werneke.
Mehr als 2.300 Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen befänden sich zum Teil seit Donnerstag im Ausstand. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) habe in bislang fünf Verhandlungsrunden massive Verschlechterung der Arbeitsbedingungen gefordert. Dagegen fordere ver.di eine moderate Erhöhung der Gehälter und Honorare sowie einen Beschäftigungssicherungstarifvertrag für nachweislich in Not geratene Verlage.
ver.di fürchte wegen der von den Verlegern geforderten längeren Arbeitszeit und der Kürzung von Urlaubstagen den weiteren Abbau redaktioneller Arbeitsplätze. "Das führt unweigerlich zu einer Verschlechterung der Qualität", warnte Werneke.
Die Verhandlungen beginnen am Mittwoch, 4. Februar, um 11 Uhr im Steigenberger Airport Hotel, Unterschweinstiege 16 in Frankfurt am Main.
Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V.
Harald Reutter, ver.di-Bundesvorstand
Potsdamer Platz 10, 10785 Berlin
Telefon: 030/69561010, Telefax: 030/69563001
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