Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

ver.di für eigenständige Versicherungsaufsicht

(Hamburg) - Die von Bundesfinanzminister Eichel vorgeschlagene Zusammenführung der Aufsichtsämter für Banken, Wertpapierhandel und Versicherungen in eine "Bundesanstalt für Finanzmarktaufsicht" wird von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) entschieden abgelehnt. "Der Vorschlag des Finanzministers gefährdet die vor allem dem Verbraucherschutz dienenden Aufsichtsziele", warnte der neue Leiter der ver.di-Bundesfachgruppe Versicherungen, Richard Sommer, am 6. Juni 2001 in Hamburg nach seiner Wahl durch den Fachgruppenvorstand. Im Versicherungsbereich werde die Aufsicht durch das Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen (BAV) bisher sehr erfolgreich wahrgenommen.

Die Instrumente und Ziele der Versicherungsaufsicht seien gegenüber der Banken- und Wertpapieraufsicht zu unterschiedlich, um durch Zusammenlegung nennenswerte Synergieeffekte zu erzielen. Kreditrisiken der Banken seien ganz anders zu beaufsichtigen, als die Risiken etwa bei Tod, Unfall, Krankheit, Feuer und Diebstahl, für die die Versicherer einzustehen hätten.

Nicht weniger, sondern mehr Verbraucherschutz ist nach Ansicht des Gewerkschafters in dem Geschäft mit dem Vertrauen auf Schutz und Sicherheit angesagt. "Angesichts der auf die private Versicherungswirtschaft zukommenden zusätzlichen Aufgaben aus der sog. Riester-Rente sind die Produktaufsicht und vor allem die Aufsicht über den einwandfreien Vertrieb der Riester-Produkte gefordert", erklärte Sommer.

Zum ehrenamtlich tätigen Vorsitzenden des Fachgruppenvorstands wurde Jochen Berendsohn gewählt, Vorsitzender des Personalrates der Versicherungsgruppe Hannover (VGH); stellvertretender Vorsitzenderwurde Holger Stubbe, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Hamburg Mannheimer Versicherungen.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

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