ver.di fordert Krisen-Sofortprogramm für Studierende, Forschung und Lehre
(Berlin) - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert ein Zehn-Punkte-Sofortprogramm für Studierende und Beschäftigte an Wissenschaftseinrichtungen. Dort seien die massenhaft prekär Beschäftigten und die Studierenden, für die es kein soziales Netz gebe, besonders hart von der Krise getroffen. ver.di fordert deshalb Bund und Ländern, Wissenschaftseinrichtungen und Drittmittelgeber zum entschlossenen und unverzüglichen Handeln auf.
"Tausende befristete Beschäftigte und Lehrbeauftragte an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen wissen nicht, ob und wie es für sie weitergeht. Gleichzeitig sollen sie in einem Kraftakt Online-Angebote aus dem Boden stampfen, um das kommende Semester zu retten. Das passt nicht zusammen, deshalb müssen sofort alle Verträge zunächst um sechs Monate verlängert werden", betont Sylvia Bühler, für Bildung, Wissenschaft und Forschung zuständiges Mitglied im ver.di-Bundesvorstand.
Für hunderttausende Studierende stehe nicht nur das Semester auf dem Spiel, sondern das gesamte Studium. Sie sind darauf angewiesen, neben dem Studium zu arbeiten. In der Krise verlieren die meisten gerade auch ihre Stellen und haben keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld. ALG II können sie nur erhalten, wenn sie ihr Studium unterbrechen oder gar abbrechen. ver.di fordert daher schnellstmöglich eine deutliche Öffnung des BAföG und einen zusätzlichen Notlagenfonds für Studierende.
Weitere Forderungen des Sofortprogramms beziehen sich auf die Verlängerung von Stipendien, die Nichtanrechnung des Sommersemesters auf Regelstudienzeit und BAföG-Förderdauer, großzügige Fristverlängerungen bei Prüfungen und Bewerbungen, die deutliche Aufstockung des Kurzarbeitsgelds, die Abfederung besonderer Notlagen ausländischer Studierender und die Sicherung der Studierendenwerke.
"Diese Maßnahmen sichern nicht nur prekär Beschäftigte und Studierenden ab., Sie sind auch eine Investition für die Zeit nach der Corona-Krise. Um die absehbaren sozialen und ökonomischen Folgen der Krise zu meistern, braucht es gut ausgebildete Menschen und auch funktionierende Hochschulen und Forschungseinrichtungen", so Bühler.
Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk, Pressesprecher
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