Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

ver.di-Chef Bsirske: Arbeitsämter weiter reformieren

(Berlin) - Der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Bsirske, hat davor gewarnt, die Debatte um die Zukunft der Bundesanstalt für Arbeit dazu zu missbrauchen, die Abschaffung der gesetzlichen Sozialversicherungssysteme zu betreiben. „Wenn die Arbeitsvermittlung weitgehend privatisiert wird, wie das etwa die Arbeitgeber fordern, bleiben Geringqualifizierte und Langzeitarbeitslose auf der Strecke", sagte er am 15. Februar 2002 in Berlin. Die Erfahrung zeige, dass sich Private auf die lukrative Vermittlung Hochqualifizierter beschränkten. „Statt die Bundesanstalt in Frage zu stellen, sollten die Arbeitgeber lieber ihre offenen Stellen den Arbeitsämtern melden", unterstrich der ver.di-Chef. Dies sei in der Vergangenheit noch nicht in ausreichendem Maße geschehen.

Zugleich müsse die Reform der Arbeitsämter nach den Worten Bsirskes dringend beschleunigt werden. Eine besondere Bedeutung komme dabei der Schulung der Mitarbeiter zu. ver.di biete daher den Arbeitgebern den Abschluss eines Qualifizierungstarifvertrages an. „Wir sollten uns dazu umgehend an den Verhandlungstisch setzen", schlug Bsirske vor. Dabei gelte es besonders, die Beschäftigten schnell in die Lage zu versetzen, das Jobaqtiv-Gesetz wirksam umzusetzen.

Das Modell „Arbeitsamt 2000" solle weiterentwickelt und flächendeckend eingeführt werden. Die Ämter, die bereits nach dieser Methode arbeiten, seien kundenfreundlicher und erfolgreicher bei der Arbeitsvermittlung als andere. Das habe u.a. eine Untersuchung der Stiftung Warentest bestätigt. "Arbeitsamt 2000" ist bisher nur in 60 von 181 Ämtern eingeführt. „Da besteht Handlungsbedarf", so Bsirske.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V. Potsdamer Platz 10 10785 Berlin Telefon: 030/69560 Telefax: 030/69563956

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