VDV-Verkehrsunternehmen planen rund 32.000 Personaleinstellungen bis 2015
(Köln) - Die Unternehmen der ÖPNV-Branche werden bis zum Jahr 2015 rund 32.000 neue Personale einstellen. Vor allem Auszubildende, Fahrpersonale für Busse und Bahnen sowie Instandhaltungs-Mitarbeiter werden gesucht. Aber auch Akademikerinnen und Akademiker, insbesondere mit ingenieurwissenschaftlichen Qualifikationen, haben große Chancen. Die Gründe für den hohen Einstellungsbedarf liegen vor allem in der Altersstruktur der Beschäftigten in den Verkehrsunternehmen: 36 Prozent sind älter als 50 Jahre und werden in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen.
Das sind zentrale Ergebnisse des aktuellen Gutachtens zum Arbeitsmarkt Öffentlicher Verkehrsunternehmen, das die VDV-Akademie gemeinsam mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und dem VDV-Förderkreis veröffentlichte. "Die ÖPNV-Branche erneuert ihr Personaltableau jedes Jahr um rund 4,3 Prozent. Damit bietet sie exzellente Beschäftigungsperspektiven. Viele potentielle Bewerber wissen jedoch nicht, dass die ÖPNV-Unternehmen auch in Krisenzeiten attraktive Arbeitgeber mit sicheren Arbeitsplätzen, regelmäßiger Bezahlung, guten Aufstiegsmöglichkeiten und flexiblen Arbeitsbedingungen sind," betont Professor Dr. Paul Wittenbrink von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, der für die Erstellung des Gutachtens verantwortlich ist.
Großes Angebot an Ausbildungsberufen in Verkehrsunternehmen
Über 50 Prozent der Unternehmen wollen den Bedarf an Personal vor allem durch die Übernahme von Auszubildenden decken. Besonders Auszubildende für gewerblich-technische Berufe wie Mechatroniker/in oder Elektroniker/in sowie für kaufmännisch-serviceorientierte Berufe wie Fachkraft im Fahrbetrieb, Kaufmann/-frau für Verkehrsservice und Bürokaufmann/frau sind gefragt. Über 40 Ausbildungsberufe stehen zur Auswahl. Zehn Prozent der befragten Unternehmen bieten außerdem mit dem Dualen Studium Doppelqualifikationen von beruflicher und akademischer Ausbildung an. Die Tendenz ist steigend.
Maßnahmen gegen Rekrutierungsengpässe
"Die VDV-Mitgliedsunternehmen bieten jungen Arbeitnehmern ein breites Spektrum an Ausbildungsberufen", erklärt Wittenbrink. "Und das ist wichtig, denn nur so kann dem drohenden Engpass an qualifiziertem Personal vorgebeugt werden." Engpässe sehen auch die Branchenunternehmen auf sich zukommen. Sie rechnen damit, dass es insbesondere ab 2013 Schwierigkeiten bei der Rekrutierung geeigneten Personals geben wird. Der Grund: das fehlende Angebot an qualifiziertem Nachwuchs.
Deswegen setzt die ÖPNV-Branche verstärkt auf Imagearbeit, die die Vorteile und Stärken der Unternehmen als Arbeitgeber vermitteln und erhöhen. Seit November vergangenen Jahres gibt es in dem Karriere-Portal www.vdv-karriere.de eine eigene Internet-Plattform mit allen wichtigen Informationen rund um Ausbildung und Beschäftigung in Verkehrsunternehmen. Die Präsenz auf Ausbildungsmessen und Arbeitgebertagen sowie die Kooperationen mit Schulen und Hochschulen werden ausgebaut. Schließlich wird auch die Erschließung bestehender Bewerber-Potenziale vorangetrieben: einen wachsenden Stellenwert wird in Zukunft die Rekrutierung von Frauen und 50-Plus-Bewerbern gewinnen. Die Branche bietet für diese Personengruppen gute Beschäftigungs- und Entwicklungsmöglichkeiten.
Wichtig sei aber auch, potenziellen Bewerbern die gesellschaftliche Bedeutung des Öffentlichen Personenverkehrs klar zu machen, so der VDV: Über 28 Millionen Fahrgäste nutzen täglich in Deutschland Busse und Bahnen. Der Öffentliche Personenverkehr leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Daseinsvorsorge - und ist ein Problemlöser beim Umwelt- und Klimaschutz. Durch den öffentlichen Verkehr können jedes Jahr 15 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden - dies entspricht dem gesamten Jahresverbrauch der Stadt Hamburg. Auch die Wirtschaft profitiert von Bussen und Bahnen - rund 12 Milliarden Euro werden von den ÖPNV-Unternehmen jedes Jahr für Investitionen und Vorleistungen ausgegeben. 90 Prozent davon fließen in die deutsche Wirtschaft.
Das Gutachten "Arbeitsmarkt Öffentlicher Verkehrsunternehmen. Analyse, Perspektiven und Handlungsbedarf" gibt es zum Herunterladen auf den Internetseiten www.vdv.de und www.vdv-karriere.de.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)
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Telefon: (0221) 57979-0, Telefax: (0221) 514272