Pressemitteilung | Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) - Hauptgeschäftsstelle

VDV-Präsident Ingo Wortmann im Amt bestätigt

(Berlin) - Der Branchenverband des öffentlichen Personen- und des Eisenbahnverkehrs hat VDV-Präsident Ingo Wortmann im Amt bestätigt. Das Präsidium des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat in seiner turnusmäßigen Sitzung einstimmig Ingo Wortmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Münchener Verkehrsgesellschaft (MVG), wiedergewählt.

„Ich bedanke mich herzlich für das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde. Dieses verpflichtet mich persönlich und uns als Branche, der Verantwortung gerecht zu werden: Die Transformation, vor der wir stehen, braucht politische Stabilität – doch ebenso erfordert sie einen Veränderungswillen, der den Wandel umsichtig und zukunftsorientiert gestaltet. Unser Ziel muss es sein, der Mobilität in Deutschland wieder die richtige Richtung zu geben und dabei stets die Bedürfnisse von Fahrgästen und den Wirtschaftsstandort Deutschland im Blick zu behalten.“ Die Präsidiumssitzung fand im belgischen Brüssel statt. Weil immer mehr für die Branche weitreichende Entscheidungen von der Europäischen Union getroffen werden, unterhält der VDV ein Europabüro.
„Als Branche hat uns stets die Kooperation untereinander stark gemacht. Und wir werden durch die schwierigen nächsten Monaten und Jahre nur mit einer noch engeren Zusammenarbeit bestehen – und da müssen wir uns aufeinander verlassen können. Denn die Herausforderungen sind ohne Beispiel, nicht nur wegen der aktuell politisch herausfordernden Zeiten: Die Modernisierung und der Ausbau der Schieneninfrastruktur sind unerlässlich, um bestehende Engpässe zu beseitigen und das Schienennetz für den Personen- und Güterverkehr leistungsfähiger zu machen. Der Deutschlandtakt bietet die Chance, Nah- und Fernverkehr besser zu verknüpfen und Mobilität effizienter zu gestalten. Dafür brauchen wir eine langfristige Finanzierung und zusätzliche Investitionen in Höhe von 64 Milliarden Euro bis 2030. Gleichzeitig müssen wir die Digitalisierung vorantreiben, insbesondere mit ETCS und digitalen Stellwerken, um die Kapazitäten zu erhöhen und die Zuverlässigkeit zu verbessern. Eine kontinuierliche Erhöhung der Trassenpreisförderung ist entscheidend, um den Schienengüterverkehr attraktiver zu machen. Schließlich darf die Elektrifizierung des Schienennetzes nicht ins Stocken geraten – hier sind gezielte Bundeshilfen notwendig, um den Wandel konsequent voranzutreiben“, so der alte und neue VDV-Präsident.

Branchenverband mit Geschlossenheit in herausfordernden Zeiten
Ingo Wortmann betont zudem, dass starke gemeinsame Positionen wichtiger sind denn je: „Ich bedanke mich beim gesamten Präsidium für das in meine Person ausgesprochene Vertrauen. Eine einstimmige Wahl in einem so breit aufgestellten Branchenverband ist immer auch ein Signal der Geschlossenheit. Eine Geschlossenheit, die wir in der jetzigen Phase durch die Neuwahlen im Bund mehr denn je benötigen, um die Stabilität in unserer Branche zu gewährleisten. Dieser Zusammenhalt im Verband ist unabdingbar für den Branchenerfolg. Doch wir müssen auch anerkennen, dass die Voraussetzungen für eine positive Entwicklung für Bus und Bahn in Deutschland schlechter sind, als noch vor wenigen Jahren. Dies gilt es zu ändern!“

Gleichzeitigkeit der Herausforderungen
Auch VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff zeigt sich erfreut über die weitere Zusammenarbeit: „Herzlichen Glückwunsch an Ingo Wortmann zur Wiederwahl! Die finanzielle Sicherung des Bestandsangebotes im ÖPNV ist sicher derzeit eine der wichtigsten Aufgaben in der Branche, bevor wir über den Ausbau nachdenken können – um Mobilität für alle zugänglich zu machen. Wir kämpfen derzeit um den Status Quo – dabei sind dichtere Takte, flexiblere Bedienungsformen wie Bedarfsverkehre und eine bessere Vernetzung sind entscheidend, um den ÖPNV vom ländlichen bis zum verdichteten Raum attraktiver zu machen. Ein flächendeckender Deutschlandtakt im Nahverkehr mit kurzen Umsteigezeiten macht Mobilität effizienter und komfortabler. Gleichzeitig müssen wir innovative Mobilitätsanbieter einbinden, um den ÖPNV sinnvoll zu ergänzen. Neben der Verbesserung des Angebots steht vor allem der Ausbau und die Sanierung der Infrastruktur im Fokus – nur so können Engpässe beseitigt werden. Dazu bedarf es einer angepassten Finanzierung, die den gestiegenen Kosten Rechnung trägt. Gleichzeitig müssen wir den Umstieg auf alternative Antriebe und die Elektrifizierung unserer Flotten konsequent vorantreiben. Die Digitalisierung bietet weitere Chancen, Effizienz und Attraktivität zu steigern und neue Services für die Fahrgäste zu entwickeln. Und bei all diesen Herausforderungen ist klar, dass wir mit Blick auf den Personalmangel völlig neue Wege gehen müssen – auch die Politik ist gefordert, wenn ich an die Schwierigkeiten bei der Erlangung eines Busführerscheins denke.“

Ingo Wortmann (54) ist seit November 2016 Vorsitzender der Geschäftsführung der Münchener Verkehrsgesellschaft (MVG) und Geschäftsführer für den Bereich Mobilität der Stadtwerke München. Im VDV engagiert sich Wortmann seit vielen Jahren in verschiedenen Gremien.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) - Hauptgeschäftsstelle, Kamekestr. 37-39, 50672 Köln, Telefon: 0221 57979-0, Fax: 0221 57979-8000

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