VDR begrüßt neuen Kabinettsbeschluss zum Arbeitszeitkonto / Niedersachsen braucht weiterhin neue zusätzliche Lehrerstellen
(Hannover) - Als großen Erfolg der niedersächsischen Lehrerverbände und der Gewerkschaft hat der Verband Deutscher Realschullehrer Niedersachsen (VDR) den Kabinettsbeschluss vom gestrigen Dienstag (20. Mai 2008) bezeichnet, der den Streit wegen der Rückzahlung der unentgeltlich geleisteten Mehrarbeitsstunden beigelegt hat. "Nur durch solidarisches Handeln aller Lehrkräfte war dieser Erfolg möglich", so der VDR-Landesvorsitzende Manfred Busch im Rückblick auf die machtvolle Lehrer-Demonstration mit über 11.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am 8. Mai in Hannover. Alle wesentlichen Forderungen sind von der Kultusministerin erfüllt worden, insbesondere kann jetzt jede Lehrkraft individuell entscheiden, wann und wie die Rückgabe der kostenlos erteilten Mehrarbeitsstunden erfolgen soll.
Der VDR sieht weiterhin die dringende Notwendigkeit, neue zusätzliche Lehrerstellen zu schaffen, um die Unterrichtsversorgung zu sichern und die Unterrichtsqualität weiter zu verbessern. Nach Zeitungsmeldungen sieht der Landesrechnungshof keinen akuten Handlungsbedarf, neue Lehrkräfte einzustellen. Der Landesrechnungshof rät der Landesregierung, die zweifelsohne fehlenden Lehrerstellen einfach aus dem System zu nehmen, da die Schülerzahlen zurückgingen. "Diesem Ansinnen muss entschieden widersprochen werden", so Manfred Busch. "Der frühere Kultusminister Bernd Busemann hatte vor der Wahl angekündigt, die durch den Schülerrückgang frei werdenden Lehrerstellen im System belassen zu wollen, um kleinere Klassen bilden und somit bessere Fördermöglichkeiten zu schaffen. Wir appellieren an die Landesregierung, dieses Ziel weiterhin zu verfolgen. Niedersachsen braucht weitere zusätzliche Lehrerstellen. Selbst die von Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann vorsorglich beantragten 250 Lehrerstellen werden nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein", so Busch weiter.
Dabei hat der am Montag (19. Mai 2008) veröffentlichte Armutsbericht deutlich gemacht, dass durch Bildung der Armut wirkungsvoll entgegengewirkt werden kann. "Insofern kann nur gewarnt werden, der Empfehlung des Landesrechnungshofes zu folgen und an der Bildung zu sparen. Bessere Bildung ist nicht zum Nulltarif zu haben", so Busch mahnend.
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