VDP-Studie: In Nordrhein-Westfalen höhere Zustimmung zu Privatschulen als im Bundesdurchschnitt - gerade Haushalte mit geringem Einkommen würden "Bildungsgutscheine" begrüßen
(Berlin) - Am Donnerstag (12. November 2009) stellte der VDP bei seinem Bundeskongress eine von ihm in Auftrag gegebene Studie "Schule und Bildung" vor. Für Nordrhein-Westfalen wurden eigene Werte erhoben, die sich deutlich vom Bundestrend abheben. Bei allen Ergebnissen lagen die Zustimmungswerte der Befragten aus Nordrhein-Westfalen über dem Bundesschnitt, wenn es um die Förderung von Wettbewerb zwischen den Schulen oder die Akzeptanz freier Bildungseinrichtungen ging.
Im Einzelnen:
- 34,1 Prozent der Befragten aus NRW würden für ihre Kinder eine private Schule einer staatlichen vorziehen (bundesweit: 30,5 Prozent ). Wie in einer Vielzahl vorangegangener Umfragen bestätigt sich wieder, dass die Nachfrage nach Privatschulen das Angebot (derzeit 7,6 Prozent Privatschulen in NRW) bei weitem übersteigt.
- 38,5 Prozent der Befragten aus NRW würden Bildungsgutscheine begrüßen, die von Eltern an Schulen ihrer Wahl eingelöst werden könnten (bundesweit 38 Prozent ). Fragt man allerdings direkt Betroffene steigt die Zustimmung noch weiter an. Bei Personen aus Haushalten mit schulpflichtigen Kindern liegt sie bei 48,7 Prozent und bei Geringverdienern (Haushaltseinkommen bis 1249 Euro netto/Monat) begrüßen 48 Prozent eine derartige Initiative. Gerade Personengruppen, die besonders von Bildungsgutscheinen profitieren würden, stimmen also einer solchen Initiative zu. Damit widerlegen die Ergebnisse der Studie das verbreitete Vorurteil, dass Haushalte mit niedrigem Einkommen Bildung und Erziehung ihrer Kinder weniger Priorität einräumen würden.
- 61,2 Prozent der Befragten aus Nordrhein-Westfalen sind der Ansicht, dass mehr Wettbewerb unter den Schulen die Qualität der schulischen Ausbildung verbessert (bundesweit 57,8 Prozent).
Zu den Ergebnissen der Studie, die sich in weiten Teilen mit neueren Umfragen der Zeitschriften Eltern und Focus und des DIW decken, meint Petra Witt, Vorsitzende des VDP - Verband Deutscher Privatschulen NRW: "Für unseren Verband in Nordrhein-Westfalen ist es besonders erfreulich zu sehen, dass die Bevölkerung hier Privatschulen überdurchschnittlich positiv gegenüber steht. Private Bildungseinrichtungen werden inzwischen als Motor der Bildungsreformen wahrgenommen. Viele Forderungen, die derzeit an das staatliche Bildungswesen gestellt werden, sind in Privatschulen oftmals seit Jahrzehnten Standard." Dazu zähle unter anderem die Ganztagsbetreuung mit geregeltem Mittagstisch, kleinere Klassen oder die Förderung aller Schülerinnen und Schüler - von den Hochbegabten bis zu den individuell Teilbegabten.
Auch mit dem Vorurteil, Geringverdiener würden sich nicht ausreichend mit der Bildung ihrer Kinder befassen, räume die Studie auf. "In der Praxis erleben unsere Schulen, dass nicht nur die Oberschicht Privatschulen bevorzugt. Heute erkennen fast alle Eltern, wie wichtig eine gute Ausbildung ist, bemerken die Defizite, die im staatlichen System vorhanden sind. Es entscheiden sich zunehmend mehr Eltern aus allen Einkommens- und Bildungsschichten für eine Schule in freier Trägerschaft", so Witt. Leider könne aber die Nachfrage nach Privatschulen bei weitem nicht von den derzeitigen Bildungseinrichtungen gedeckt werden.
Für die VDP-Umfrage "Schule und Bildung" wurden 994 zufällig ausgewählte Personen in Deutschland, im Zeitraum vom 05. bis 12. Juni 2009, in computerunterstützten persönlichen Interviews von München-Institut für Marktforschung GmbH (MIFM) befragt. Die ausführlichen Ergebnisse der Umfrage können Sie beim Verband Deutscher Privatschulverbände, unter presse@privatschulen.de anfordern.
Quelle und Kontaktadresse:
VDP Verband Deutscher Privatschulen Nordrhein-Westfalen e.V.
Eva Lingen, Geschäftsführerin
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