Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

VDMA-Prognose 2002: Wiederbelebung verschiebt sich

(Frankfurt) - „Die anhaltende Unsicherheit über die Folgen der Terroranschläge in den USA lässt Zweifel an der Sinnhaftigkeit einer Prognose für 2002 zum gegenwärtigen Zeitpunkt aufkommen", äußert VDMA-Präsident Eberhard Reuther anlässlich der Vorstellung der neuesten Auftragseingangszahlen gegenüber der Presse. Niemand könne derzeit überblicken, in welchem Umfang und wie dauerhaft das Geschäft mit Investitionsgütern leiden werde. Andererseits erwarteten die Unternehmen wie jedes Jahr um diese Zeit Orientierungsmarken, an denen sie sich für ihre eigenen Planungen ausrichten könnten.

Die Maschinenorders haben im August an den Trend der letzten Monate angeknüpft. Die Nachfrage aus dem Inland ging weiter zurück. Das Auslandsgeschäft entwickelte sich schlechter als erwartet.

Unabhängig von den Ereignissen des 11. September sah der VDMA für 2002 bereits einen leichten Produktionsrückgang. Er resultiert im Wesentlichen aus den Spätfolgen der seit Frühjahr 2001 rückläufigen Aufttragseingänge. Ausgehend von einer beginnenden konjunkturellen Erholung in den USA, so das ursprüngliche Szenario, hätte die Maschinenbauproduktion im zweiten Halbjahr 2002 wieder auf Wachstumskurs einschwenken können.

„An diesem Konjunkturmuster halten wir grundsätzlich fest", bekräftigt Reuther. Der VDMA geht jedoch davon aus, dass sich der bislang für das Frühjahr 2002 avisierte Zeitpunkt wieder anziehender Orders um drei bis sechs Monate nach hinten verschiebt. Für die Produktionsprognose 2001 von plus 3 % sieht der VDMA keinen Änderungsbedarf.

Für 2002 erwartet der VDMA jetzt einen Rückgang der Maschinenproduktion um 2 %. Der mit Blick auf die angespannte weltpolitische Lage gemachte Abschlag beläuft sich damit auf rund 1 %. VDMA-Präsident Reuther geht aber nicht von einer krisenhaften Zuspitzung nach dem Muster der Jahre 1991 bis 1993 aus. Als Vergleich bietet sich schon eher das Jahr 1999 an, als in Folge der Krisen in Asien, Russland und Lateinamerika die Maschinenproduktion um 1,4 % sank. Es gebe somit keinen Grund für Schwarzmalerei, so Reuther. Er bekräftigt damit ausdrücklich den Appell von BDI-Präsident Michael Rogowski, besonnen zu handeln und Investitionen jetzt nicht zu stoppen. Auch wenn die Wende für das kommende Jahr mit positiven Auswirkungen auf die Produktion zu spät kommen wird

„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben", so Reuther zuversichtlich. Denn in einem hoffentlich schon bald wieder positiveren Umfeld dürften sich nach Einschätzung des VDMA Präsidenten die expansive Geld- und Fiskalpolitik in einer dann umso kräftigeren Konjunkturerholung niederschlagen. Die Grundlage für wieder positive Wachstumsraten im Jahr 2003 wäre damit gelegt.


August-Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau

Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau weist nach Angaben des VDMA (Verband Deutscher Maschinenund Anlagenbau e.V.) für den Monat August 2001 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat einen realen Rückgang um 21 % auf, wobei die Inlandsbestellungen um 11 % und die Auslandsorders um 28 % zurückgingen. In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger stark beeinflussten Dreimonatsvergleich Juni bis August 2001 zeigt die Auftragslage insgesamt einen Rückgang um 12 % auf, bei um 9 % rückläufigen Inlandsorders und um 15 % geringeren Auslandsbestellungen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Lyoner Str. 18 60528 Frankfurt Telefon: 069/66030 Telefax: 069/66031511

NEWS TEILEN: